Anlagenbau und Komponenten

Hygienepumpen aus einer Hand

Kompetenz und Portfolio wachsen nach der Hilge-Akquisition zusammen

05.03.2016 - Mit dem Unternehmen Hilge hat der GEA Konzern im Jahr 2015 einen der führenden Lieferanten für hygienische Pumpen übernommen und rundet sein Produktportfolio und seine Kompetenz in diesem Bereich ab.

Mit dem Unternehmen Hilge hat der GEA Konzern im Jahr 2015 einen der führenden Lieferanten für hygienische Pumpen übernommen und rundet sein Produktportfolio und seine Kompetenz in diesem Bereich ab. Zusammen mit den GEA Tuchenhagen-Pumpen und hygienischen Armaturen steht Anwendern aus der Nahrungsmittelindustrie jetzt ein breites Produktportfolio aus einer Hand zur Verfügung.

Bereits der erste gemeinsame Messeaufritt auf der Brau Beviale in Nürnberg im November vorigen Jahres machte deutlich, wie gut sich die Produktlinien GEA Hilge – so heißen die Pumpen von Hilge seit der Übernahme von Grundfos in den GEA Konzern – und GEA Tuchenhagen ergänzen. Zwar gibt es kleinere Überschneidungen im Angebot, wenn man das Pumpenspektrum ausschließlich nach Fördermenge und -höhe auswertet, doch bei genauerem Hinsehen erweist sich das Portfolio als fast überschneidungsfrei. Anwender profitieren daher doppelt: Sie erhalten jetzt aus dem Hause GEA ein deutlich breiteres Angebot an hygienischen Pumpen inklusive der dazugehörenden Armaturen und sie werden von Synergien der Hilge- und Tuchenhagen-Teams in den Bereichen Entwicklung, Produktmanagement, Vertrieb und Service profitieren.

Produktportfolio ergänzt einander

Ein detaillierterer Blick auf die durchweg EHEDGzertifizierten Pumpen offenbart, wie gut sich die Serien GEA Hilge und GEA Tuchenhagen ergänzen: Mit der gut am Markt eingeführten TP-Serie aus de GEA Tuchenhagen-Linie stehen zehn hygienische Kreiselpumpen mit Förderkapazitäten bis 210 m3/h und Förderhöhen bis 92 m bereit. Als TPS-Serie werden derzeit zudem zwei selbstansaugende Varianten mit 32 bzw. 52 m3/h angeboten. Durch die Kreiselpumpen der Serien GEA Hilge Contra, durietta 0, Euro-Hygia, F&B-Hygia und Maxa mit maximalen Fördermengen bis 1.400 m3/h entsteht nur scheinbar eine Überschneidung, denn Aufbau und Eigenschaftsspektrum unterscheidet sich von den GEA Tuchenhagen-Schwestermodellen. Unter anderem zeichnet einen Großteil der GEA Hilge-Serien aus, dass sie im Hinblick auf die Anforderungen der pharmazeutischen Industrie entwickelt wurden und daher eine noch höhere Oberflächengüte aufweisen. Die Ausrichtung auf diese Branche spiegelt sich in der äußerst geringen Rauigkeit der Materialien wider, in dem totraumfreien, einfach zu reinigenden Design und nicht zuletzt in der zur Anwendung passenden Materialauswahl. Kunden aus der Nahrungsmittelindustrie profitieren somit von den strengen Anforderungen anderer Industriezweige wie der pharmazeutischen Industrie oder der Feinchemie. Dies gilt ebenso für die selbstansaugenden Seitenkanalpumpen der Serie GEA Hilge Sipla, die sich z. B. für anspruchsvolle Cleaning-in-Place und Sterilization-in-Place-Anwendungen eignen. Einige der GEA Hilge-Serien sind darüber hinaus für extrem viskose Medien geeignet. Die Serie GEA Hilge Novalobe kann sogar teigige bzw. stückige Medien fordern.

Variantenreichtum und Wirtschaftlichkeit

Am Beispiel der Serie Novalobe wird deutlich, was eine der Stärken des GEA Hilge-Portfolios ausmacht: die Anpassung an die Kundenbedürfnisse. So kann das Drehkolbengehäuse dieser Serie beispielsweise mit einem einflügeligen Drehkolben für sehr teigige Medien, mit einem zweiflügeligen Rotor für gängige Applikationen oder mit einem Drehkolben mit vier rundlichen Nocken für äußerst scherempfindliche Produkte geliefert werden. Diese Flexibilität ist typisch für die GEA Hilge-Serien und gestattet es, oft auch Anwendungen abseits des Mainstreams mit einer passenden Lösung zu bedienen. Dass jede Pumpe – egal welcher Serie oder Sonderausführung – vor ihrer Auslieferung auf dem Prüfstand ihre Qualität beweisen muss, hat außerdem zum guten Ruf dieser Produkte beigetragen.

Integrierte Intelligenz

Auch mit „intelligenten“ Pumpen hat sich Hilge frühzeitig beschäftigt. Viele sind ab Werk mit dezentraler Elektronik und Frequenzumformern ausgestattet, die abhängig vom Förderstrom und der Viskosität die Pumpe regeln und ihre Nutzung im optimalen, energieeffizientesten Betriebspunkt sicherstellen. Auf diese Weise lassen sich die Pumpen auch bei unstetigen Produkteigenschaften problemlos nutzen. Selbst bei Umstellung des Fertigungsprozesses ist ein Umprogrammieren meistens nicht erforderlich.

Von Exoten und Standardprodukten

Durch die Integration des Hilge-Portfolios umfasst der Bereich GEA Hygienic Pumps nun auch einen Exoten: GEA ist der weltweit einzige Anbieter, der eine EHEDG-zertifizierte, mehrstufige Kreiselpumpe im Portfolio hat. Maximale Spezialisierung und ausgeprägtes Customizing muss jedoch nicht immer optimal sein. Wer gängige Anforderungen bedienen möchte und auf minimale Ersatzteil- und Wartungskosten setzt, schätzt die Eigenschaften der in großen Stückzahlen produzierten TP- und TPS -Pumpen. Bei ihnen haben die Konstrukteure beachtet, dass über alle zehn Baugrößen der TP -Serie hinweg nur zwei verschiedene Dichtungsgrößen verwendet werden. Dies erleichtert deren Bevorratung! Zudem floss in die GEA Tuchenhagen-Serien das Applikationswissen des gesamten GEA Food –Sektors ein, weswegen sich TP- und TPS –Pumpen heute bereits in vielen Brauereien, Lebensmittel- und Getränkebetrieben bewahren.

Größerer Erfahrungsschatz

Anhand der vorigen Ausführungen wird klar, dass durch die Akquisition von Hilge nicht nur Produkte, sondern auch diverse Erfahrungen bei GEA Hygienic Pumps zusammenfließen. Bei weiteren Entwicklungen des Produktportfolios werden das Wissen um das Customizing, ein modulares Design, die Produktion, Logistik, Wartung und vieles mehr aus zwei Teams zusammenfinden. Eine Stärkung erfährt auch der Vertrieb durch die Verschmelzung der Pumpenspezialisten: Während GEA dank der Integration der Hilge -Serien nun ein breiteres Portfolio anbieten kann, profitiert das Hilge -Team von einem Vertrieb, der in der Prozess und insbesondere der Lebensmittelindustrie zu Hause ist: GEA öffnet Märkte, die unter der Grundfos-Flagge nur schwierig zu adressieren waren. An den traditionsreichen Standorten Bodenheim (Hilge) und Buchen (Tuchenhagen) ist man daher zuversichtlich, den Ansprüchen der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie sowie der Branchen Feinchemie und Pharma künftig noch besser entsprechen zu können – sowohl aufgrund des feiner aufgefächerten Produktspektrums als auch wegen der zu erwartenden Synergien bei Entwicklung, Produktmanagement, Service und Vertrieb.

Kontakt:
GEA Deutschland Hilge

Bodenheim
Peter Hubert
Tel.: +49 6135/75-4301
Peter.Hubert@gea.com
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