Anlagenbau und Komponenten

Aseptische Blas- und Fülltechnologie: Zur Drinktec ergänzte GEA die Aseptic Blow Fill Lösung durch das Sterilfoil VHP L System

Flexibilität für milchverarbeitende Betriebe bei neuen Trendprodukten dank rascher Umstellung zwischen den Produktlinien

09.10.2017 - Für milchverarbeitende Betriebe ist Flexibilität das A und O: Nur wer schnell zwischen Produktlinien wechseln und sich auf neue Trends einstellen kann, hat die Nase vorn im Wettbewerb.

Für milchverarbeitende Betriebe ist Flexibilität das A und O: Nur wer schnell zwischen Produktlinien wechseln und sich auf neue Trends einstellen kann, hat die Nase vorn im Wettbewerb. Für die Anlagen bedeutet das, noch vielseitiger, noch verlässlicher zu werden. Der Maschinenbauer GEA hat deshalb die wegweisende aseptische Blas- und Fülltechnologie entwickelt, die pünktlich zur Drinktec 2017 durch GEA Sterilfoil VHP L komplettiert wurde: Es sterilisiert Aluverschlüsse von Plastikflaschen und bietet der Industrie damit eine bisher unerreichte Flexibilität bei Verschlusslösungen.

GEA Sterilfoil VHP L

Im wettbewerbsintensiven Markt für Milchprodukte müssen Akteure schnell sein, um mit der Dynamik der neuen Trends und den hohen Verbraucheransprüchen Schritt zu halten. Umso wichtiger ist es, dass ihre Produktionsanlagen genau diese Entwicklung auch abbilden können: Sie müssen mehrere Produktlinien bearbeiten und in der Lage sein, neue Produkte zu entwickeln und diese schnell und profitabel auf den Markt zu bringen. Auf der Drinktec 2017 hatte ein System Premiere, das der Branche in Kombination mit dem GEA Portfolio an aseptischen GEA Abfüll- und Verschließlösungen genau diese Freiheit gibt: Mit GEA Sterilfoil VHP L, das sterile Folienverschlüsse auf HDPE- und PET-Flaschen anbringt, beweist GEA seine Innovationskraft als Markführer und zuverlässiger Partner der milchverarbeitenden Industrie.

Aseptische Linie für Folienverschlüsse

Sterilfoil VHP L ist ein integriertes aseptisches System zum Verschließen von Flaschen aus Hart-Polyethylen (HDPE) mit Alufolie, ganz gleich, ob die Getränke einen hohen oder niedrigen Säuregehalt haben. Gemeinsam mit der ABF-Technologie (Aseptic Blow Fill) von GEA verwendet, ist es möglich, das Blasen und Befüllen der Flasche sowie deren Verschluss mit Folie auf einer einzigen aseptischen PET-Linie vorzunehmen. Bei der Entwicklung von Sterilfoil hat GEA seine gesamte Erfahrung und all sein Engineering-Know-how eingebracht. Das Ergebnis: Das System verschließt bis zu 48.000 Flaschen pro Stunde mit einem Fassungsvermögen zwischen 200 ml und 2,5 l. Bei Bedarf können in einem nachgeschalteten Schritt auch Schraubverschlüsse angebracht werden.

Keimreduktion bis zu 6 Log

Das Prinzip ist einfach, aber sehr effektiv: Das lineare System Sterilfoil ist oben auf dem Verschließbereich angebracht und in den mikrobiologischen Isolator der Maschine integriert. Es verwendet verdampftes Wasserstoffperoxid (VHP), um die Alufolie hochwirksam mikrobiologisch zu entkeimen. Hierbei erreicht sie bis zu 6 Log (für B. atrophaeus) und mehr. Die Folien werden durch einen speziellen kompakten Sterilisationsschacht geschoben und gleichzeitig von innen und außen durch unter Druck stehendes VHP dekontaminiert. Der Sterilisationsschacht wird auf beiden Seiten elektrisch beheizt, um das Kondensieren des trockenen Wasserstoffperoxids H2O2, Folienstaus und Schäden zu vermeiden, die später zu einer schlechten Leistung in der Folienwickeleinheit führen würden. GEA verwendet Heizelemente mit Siliziumoberfläche, um die Temperatur über die gesamte Oberfläche hinweg konstant zu halten.

Folienverschlüsse für Sicherheit und Premiumsegment

HDPE-Flaschen sind in der Milchindustrie gefragt, besonders für die Verpackung von ESL-Milch (extended shelf life, Milch mit erhöhter Haltbarkeit), Milchprodukten und Trinkjoghurts. HDPE bietet – ähnlich wie Karton – natürlichen Schutz vor Licht und Sauerstoff, welche die Haltbarkeit dieser sensiblen Produkte ansonsten erheblich beeinträchtigen würden. Darüber hinaus sind HDPE-Flaschen auch aus ästhetischen Gründen bei Verpackungsdesignern und Kunden zugleich beliebt: Mit Logos und Werbebotschaften versehen, sind sie im Handel ein Hingucker. Auch Nährwertinformationen können direkt auf die Flaschenoberfläche aufgebracht werden.

HDPE ist biegsam, deshalb brauchen diese Flaschen zur Abdichtung zwingend Folien. Ein Schraubdeckel allein würde für einen luftdichten, sicheren Verschluss nicht ausreichen. Schraubverschlüsse werden oft als zusätzliche Sicherung verwendet, besonders bei großformatigen Flaschen. Bei PET-Flaschen kommen Alufolien zum Einsatz, wenn der Verschluss den Flaschenhals nicht optimal abdichtet oder wenn der Markeneigner seinem Produkt eine Premium-Anmutung verleihen möchte. Die Verbraucher sind sich bewusst, dass der Folienverschluss bei hochwertigen Produkten maximale Produktsicherheit gewährleistet. Das etwas kompliziertere Öffnen des Gebindes nehmen sie deshalb in Kauf.

GEA ABF - aseptisches ABF-Verfahren in Karussellbauweise

GEA hat die neue Sterilfoil-Technologie für alle aseptischen Karussell-Abfüllsysteme des Unternehmens eingeführt. Die ABF- Technologie war zur Markteinführung 2011 das weltweit erste aseptische ABF-Verfahren in Karussellbauweise. GEA hatte damit eine bahnbrechende Antwort auf die Nachfrage des Marktes nach kompakteren Abmessungen, mehr Flexibilität, höherer Effizienz und besserer Umweltverträglichkeit gefunden. GEA ABF mit integrierter Blas-, Abfüll- und Verschließfunktion in einer sterilen Umgebung stellt für die aseptische Abfüllung bis heute einen technologischen Meilenstein dar, der zudem die Gesamtbetriebskosten wesentlich reduziert.

Das Prinzip von ABF basiert darauf, anstatt der fertigen Flasche die Preform am Ofenausgang mit H2O2 zu sterilisieren, diese dann mit Sterilluft in einer sterilen Umgebung zur Flasche zu blasen und die Sterilität während des gesamten Befüll- und Verschließvorgangs aufrechtzuerhalten. Dieser Prozess minimiert den Einsatz von Chemikalien, erfordert keine Flaschenspülung, ermöglicht ein einfacheres und kompakteres Layout und reduziert den Energieverbrauch. Der Clou liegt in der Konstruktion der Anlage: Alle nicht reinigbaren Komponenten befinden sich außerhalb des Sterilbereichs. So sind die elektrischen Komponenten oberhalb des Sterilbereichs angeordnet, die mechanischen Komponenten und alle Komponenten, die Schmierung benötigen, befinden sich unterhalb. Alle Oberflächen im Sterilbereich sind zugänglich und sehr einfach zu reinigen.

Bestnoten in Nachhaltigkeit

Der gesamte Prozess ist auf maximale Effizienz und Wirtschaftlichkeit ausgelegt. So reduziert bspw. das Sterilisieren der Preform anstelle der Flasche den Verbrauch an Desinfektionsmittel, weil die Preform kleiner und durch ihre Form einfacher zu sterilisieren ist. Die Preform hat eine größere Wandstärke und kann deshalb bei höheren Temperaturen behandelt werden, ohne dass sie schrumpft oder die Flasche verformen würde. Das System kommt fast ohne Chemikalien aus, wobei der Energieverbrauch durch den Wegfall von Luftförderern, Desinfektions- und Spülkarussellen, Wasser-UHT-Sterilisation (UHT = Ultrahochtemperatur) und Dampf auf ein Minimum reduziert wird. Die gesamte Anlage ist kompakter als herkömmliche Technik und hat einen geringeren Personalbedarf.

Fortsetzung der Innovation

Seit 2011 haben die Ingenieure von GEA das Design der ABF-Anlage kontinuierlich optimiert: Ein aktuelles technisches Upgrade besteht beispielsweise in der Einführung von elektrischen Streckstäben, die das Fenster für den Blasvorgang deutlich vergrößern. Die Einführung von GEA Sterilfoil VHP L als Teil des ABF-Angebots von GEA erhöht die Flexibilität weiter, sorgt für einen nachhaltigen Einsatz natürlicher Ressourcen und verhilft dem Betreiber zu voller Kostenkontrolle.

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