Umfrage zur Klimaneutralität in Baden-Württemberg
23.11.2022 - Die große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg unterstützt, dass das Bundesland bis 2040 klimaneutral werden will.
Das zeigt eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Plattform EE BW. Mehr als zwei Drittel wünschen sich einen stärkeren Ausbau der Photovoltaik und Solarthermie. Fast zwei Drittel schätzen die Ausbaunotwendigkeit für Windenergie und gut die Hälfte für Wasserkraft als hoch ein. In der Online-Panelbefragung wurden Ende Juli 1.002 Personen befragt.
„Die starke Unterstützung der Bevölkerung und die Akzeptanz für Windenergie- und Solaranlagen auch im direkten Umfeld ist erfreulich“, sagte Franz Pöter, Geschäftsführer der Plattform EE BW. „Diese Ergebnisse sollten Regionen und Kommunen ermutigen, die Planungs- und Genehmigungsverfahren offensiver voranzutreiben. Beim Ausbau vor Ort braucht es mehr Tatkraft. Insbesondere angesichts der überwältigenden Mehrheit für die erneuerbaren Energien gilt es, sich nicht von Widerständen und lautstarken Minderheiten einschüchtern zu lassen.“
Dass Baden-Württemberg bis 2040 klimaneutral sein will und die Strom- und Wärmeversorgung bis dahin zu 100% aus erneuerbaren Energien bestehen soll, finden 71% der Befragten gut. 17% können dies nicht einschätzen. Nur 12% lehnen dies ab. Bei der Frage, ob die Ziele des Landes zu erreichen sind, antworten nur 26% mit ja, 47% denken dies nicht. 27% können es nicht einschätzen.
Bei den Zugpferden der erneuerbaren Stromerzeugung, Solarenergie, Windenergie und Wasserkraft, wünscht sich die Mehrheit einen Ausbau: Auf Platz 1 der Beliebtheitsskala steht die Photovoltaik, 71% Prozent wollen mehr Solarstromanlagen. Bei solarthermischen Anlagen, sie erzeugen Heizwärme und Warmwasser für Gebäude und Wärmenetze, plädieren 69% für einen Zuwachs. Auch bei der Windenergie steht eine starke Mehrheit pro Windkraft: 62% unterstützen einen Ausbau ausdrücklich. Nur 24% wollen die Zahl der Anlagen auf dem aktuellen Stand belassen (15%) oder verringern (9%). Bei der Wasserkraft befürworten 52% einen Ausbau.
Die allgemeine Unterstützung für die erneuerbaren Energien ist groß. Doch wie sieht es im unmittelbaren Wohnumfeld, aus? Das etwas überraschende Ergebnis: Auch hier sind die Vorbehalte gegen Sonne und Wind gering. Bei Solaranlagen auf dem Dach haben 85% keine oder nur geringe Bedenken. Bei Solarparks sind es 76%, ebenso bei der Wasserkraft. 64% der Befragten haben keine oder weniger große Vorbehalte gegen die Windenergie in der Umgebung. Auch bei Geothermie- und Erdwärmeanlagen (59%), Biogasanlagen (55%) und größeren Heizwerken, etwa mit Holzhackschnitzeln, (55%) haben die meisten Leute keine Bedenken, wenn sie sich in der Nähe befinden.
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