Die Ernährungsindustrie ist an der Belastungsgrenze, so die Bundesvereinigung der deutschen Ernährungsindustrie. Einer der Hauptgründe hierfür ist die aktuelle Situation im Energiebereich. Viele Unternehmen haben deshalb schon begonnen, ihre Energieverbräuche zu reduzieren. Dabei muss jedoch auch die Wirtschaftlichkeit gewährleistet bleiben. Es geht also darum, die Energieeffizienz zu steigern, d.h. mit möglichst geringem Energieeinsatz möglichst viel zu erreichen.

Hierfür gibt es keine Patentlösung. Denn dabei spielen viele Faktoren eine Rolle, zwischen denen oft komplexe Zusammenhänge bestehen, etwa zwischen der Produktion bzw. den Prozessen, den baulichen Gegebenheiten und den eingesetzten Energieträgern.

Trotzdem lohnt es sich für jeden Lebensmittelproduzenten, seine Energieeffizienz zu verbessern: um seine Energiekosten zu reduzieren, seine Versorgungssicherheit zu erhöhen und um das Unternehmen nachhaltiger – und damit zukunftsfähiger – aufzustellen.

Transparenz schaffen, Einsparpotenziale erkennen

Der erste Schritt sollte darin bestehen, sich Transparenz über die Verbräuche zu verschaffen. Denn nur wer weiß, wo und wann die größten Verbräuche anfallen, kennt auch die größten Optimierungspotenziale. Und das ist die Basis, um wirkungsvolle Maßnahmen zu definieren und zu priorisieren. Diese Transparenz liefert ein Energiemanagement-System. Es besteht im Wesentlichen aus Energie- und Leistungsmessgeräten und einer Software, die durch Schaubilder und Berichte Effizienzpotenziale sofort sichtbar macht: Nicht nur für Strom, sondern auch für Gas, Wärme und Kälte, Dampf, Wasser und Druckluft.

Aus dem Monitoring ergeben sich dann die Maßnahmen, z.B. optimierte Einstellungen an Maschinen und Anlagen, ein angepasster Prozess, Wärmerückgewinnung oder auch der Austausch von Energiefressern durch energieeffizientere Geräte oder Maschinen.

Für die Energiekosten spielen häufig auch Lastspitzen eine große Rolle. Sie können mit einem solchen System ebenfalls reduziert oder sogar ganz vermieden werden.

Energiekosten reduzieren

Um die Energiekosten zu senken, kann es sich auch lohnen, erneuerbare Energie selbst vor Ort zu erzeugen, z.B. mit einer Photovoltaik- oder Biomasse-Anlage. Eine interessante Alternative zum Kauf und Eigenbetrieb einer solchen Anlage kann im Stromsektor ein PPA (Power Purchase Agreement) sein. Darin wird festgeschrieben, welche Strommenge der Betreiber der Erneuerbare-Energien-Anlage zu welchen Konditionen an den Lebensmittelproduzenten liefert. Ohne eigene Investitionen und ohne Aufwand für Betriebsführung und Instandhaltung sichert sich dieser so Grünstrom und eine langjährige Preis- und Versorgungssicherheit.

Im Bereich der Wärme bietet sich gerade in der Lebensmittelindustrie häufig die Nutzung von Biomasse oder Produktionsreststoffen an, ebenso eine Wärmepumpe zur Nutzung von Abwärme – vor allem, wenn auch die damit erzeugte Kälte genutzt wird.

Fördermittel nutzen

Das zeigt: Es gibt viele Wege, mit denen lebensmittelproduzierende Unternehmen ihre Energieeffizienz steigern, ihre Energiekosten reduzieren und ihre Versorgungssicherheit erhöhen können. Weil die erwähnten Maßnahmen gleichzeitig die CO₂-Emissionen verringern und so zu mehr Klimaschutz beitragen, werden viele davon auch gefördert.

Zahlreiche Informationen und Tipps von Energieexperten, informative Webinare, Blogbeiträge, Whitepaper, E-Books, Quick-Checks und mehr finden Interessierte unter: Energieeffizienz steigern.