Auslandsgeschäft schwächelt deutlich
16.05.2023 -
Die deutsche Ernährungsindustrie musste im Dezember 2022 erneut einen preisbereinigten Absatzverlust von 2,5 % zum Vorjahresmonat verkraften, so der BVE-Konjunkturreport. Während die Lebensmittelhersteller im Inland ein Absatzplus von 1,1 % verzeichneten, verlor das Auslandsgeschäft mit minus 9,4 % zum Vorjahresmonat deutlich.
In nominalen Zahlen steigerten die Lebensmittelhersteller den Umsatz auf insgesamt 19,4 Mrd. € und steigerten damit das Vorjahresergebnis um 17,9 %. Die Umsatzentwicklung lag hauptsächlich an gestiegenen Preisen. Auf dem Inlandsmarkt erwirtschaftete die Branche einen Umsatz von 13,2 Mrd. € und baute das Vorjahresergebnis bei steigenden Verkaufspreisen von 21,4 % um nominal 22,7 % aus. Das nominale Umsatzergebnis des Auslandsgeschäftes betrug 6,2 Mrd. € und stieg somit um 8,9 % im Vorjahresvergleich. Die Ausfuhrpreise steigerten sich dabei um 20,2 %. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex sank im Dezember im Vergleich zum Vorjahr um minus 3,4 %.
Sowohl die Agrarrohstoffkosten als auch die Energiekosten sind einer der größten Kostenfaktoren für die Lebensmittelproduktion. Gestiegene Preise wirken sich entlang der Wertschöpfungskette aus und haben mit Zeitverzug direkte Auswirkungen auf die Verkaufspreise der Ernährungsindustrie. Die Preisentwicklung an den globalen und regionalen Agrarrohstoffmärkten folgt den Angebots- und Nachfrageschwankungen. Der HWWI-Rohstoffpreisindex für Weltmarktpreise wichtiger Nahrungs- und Genussmittel sowie die nationalen Verkaufspreise landwirtschaftlicher Produkte sind daher bedeutende Indikatoren für die Preisentwicklungen.
Im Dezember sanken die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte zum Vormonat um 0,4 %. Zum Vorjahresmonat stiegen die Preise um 29,7 %. Die Preise von Produkten pflanzlicher Erzeugung sanken im November verglichen zum Vormonat um 2,3 %. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stehen sie bei plus 13,4 %. Produkte tierischer Erzeugung verteuerten sich im November zum Vormonat um 0,9 % und stiegen zum Vorjahresmonat um beachtliche 42,3 %.
Im Januar 2022 sank der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel um 0,1 % im Vormonatsvergleich und liegt – auch bedingt durch den stark aufkommenden Basiseffekt von bereits stark gestiegenen Preisen vor einem Jahr – bei nun plus 5,3 % (auf Eurobasis).
Steigende Energiekosten sind ebenso eine große Belastung für Unternehmen und beeinflussen mittelfristig auch die Verkaufspreise der Lebensmittelhersteller. Der Teilindex der Energierohstoffe des HWWI bildet diese ab. Er sank im Januar deutlich um 24,3 % im Vergleich zum Vormonat. Zum Vorjahresmonat steht nun ein Minus von 1,3 % (jeweils auf Eurobasis). Auch hier wirkt sich der Basiseffekt verstärkt aus. Dabei sank der Teilindex für den Gaspreis um 47,6 %.
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