Betriebstechnik, Dienstleistungen
Krones liefert Fülltechnik und Prozesstechnik aus einer Hand für Sachsenobst
Nach zwei Hochwasserschäden in elf Jahren musste die Kelterei in eine neue Abfüllanlage investieren
Im „Obstland“ zwischen Dresden und Leipzig gedeihen Erdbeeren, Kirschen, Johannisbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren, Pflaumen, Birnen und Äpfel in rauen Mengen – die Kelterei Sachsenobst verarbeitet diese nach der Ernte zu Fruchtsäften und Obstweinen. Nach zwei Hochwasserschäden binnen elf Jahren musste das Unternehmen in eine neue Abfüllanlage investieren. Fülltechnik und Prozesstechnik sollten dabei unbedingt aus einer Hand sein, denn die Aufgabenstellung war komplex: verschiedene Abfüllverfahren für unterschiedliche Behälterarten und das für eine Vielzahl von Produkten.
Zu Zeiten der ehemaligen DDR war das Mutterunternehmen der Kelterei Sachsenobst, die Obstland Dürrweitzschen AG, eines der fünf großen Obstbauzentren des Landes, damals in der Rechtsform einer Genossenschaft. Sie besaß 1.500 ha Obstanbaufläche und weitere 1.000 ha landwirtschaftliche Flächen. Bei der Reprivatisierung im Jahr 1990 wurden die damals über 1.300 Beschäftigten zu Aktionären der neugegründeten Obstland Dürrweitzschen AG. Mit diesen riesigen Plantagenflächen ist die Aktiengesellschaft heute einer der größten Obstanbauer Deutschlands. Die hervorragende Rohstoffbasis kommt auch der Kelterei Sachsenobst zugute, die seit 1991 zur Obstland-Unternehmensgruppe gehört. Die Qualität für die Zukunft zu sichern und den Absatz möglichst noch zu steigern – das waren Sachsenobsts Prämissen für die neue Abfüllanlage. Und das, obwohl der vorhandene Füller italienischer Bauart erst 2011 installiert worden war. Doch eine Modernisierung war nötig. Denn binnen kürzester Zeit suchten zwei Hochwasserkatastrophen die Region heim, und damit auch das Unternehmen. Nach dem völlig überraschend aufgetretenen Jahrhunderthochwasser im Jahr 2002 stand der gesamte Betrieb meterhoch unter Wasser. Im Anschluss reagierte das Unternehmen zwar sofort und baute einen Hochwasser-Gebäudeschutz. Der erwies sich 2013 jedoch als genau sechs Zentimeter zu niedrig, wie Geschäftsführer Steffen Rockmann erläutert: „Ich musste zusehen, wie der Pegel Zentimeter um Zentimeter stieg. Irgendwann war es dann soweit: Das Wasser floss über die Schutzwand und flutete erneut das ganze Gebäude.“ Für Sachsenobst bedeutete das, die Abfüllung nochmals neu bauen zu müssen. „Dabei haben wir uns jetzt für Qualität und Erfahrung entschieden. Beides bringt Krones mit.“
Entscheidung für einen Röhrenwärmetauscher Die neue Abfüllanlage musste in der vorhandenen 600 m2 großen Halle untergebracht werden – was durchaus eine Herausforderung darstellte. Zunächst ließ Sachsenobst den Trockenteil umbauen, im Sommer 2016 nahm dann der Krones Füller seinen Betrieb auf. „Das Schönste kommt zum Schluss“, sagt Steffen Rockmann. „Bei der Auftragsvergabe war uns wichtig, dass Fülltechnik und Prozesstechnik von einem einzigen Hersteller geliefert werden. Denn die Komplexität im Fruchtsaftbereich ist hoch.“ Um noch mehr Platz zu gewinnen, räumte Sachsenobst ein nebenliegendes Lager. So konnte Krones auf weiteren rund 100 m2 die Prozesstechnik aufbauen. Erstmals setzt Sachsenobst mit Varioclean hier eine vollautomatische CIP-Anlage ein, welche die mikrobiologische Sicherheit beim Abfüllen wesentlich erhöht. Zum Erhitzen des Produkts entschied sich der Betrieb für eine Kurzzeiterhitzungsanlage Varioflash H mit Röhrenwärmetauscher. „Das war eine Entscheidung für die Zukunft. Bekanntlich ist die Erstinvestition in einen Röhrenwärmetauscher höher als in einen Plattenwärmetauscher. Aber die niedrigeren Wartungs-, Reinigungs- und Betriebskosten gleichen das wieder aus“, ist Steffen Rockmann überzeugt. „Der Röhrenwärmetauscher eröffnet uns außerdem die Möglichkeit, bei Bedarf auch faserhaltige Produkte zu pasteurisieren und abzufüllen.“
Bekenntnis zur Mehrweg-Glasflasche Grundvoraussetzung für den neuen Füller war, dass er sowohl PET- als auch Glasflaschen abfüllen kann – denn ein Parallelbetrieb von zwei Anlagen hätte sich in dieser Größenordnung nicht gerechnet. „Wir haben relativ frühzeitig, nämlich bereits im Jahr 2002, damit begonnen, Fruchtsaft in PET-Flaschen abzufüllen“, erklärt Steffen Rockmann. „Das war gut so, denn heute gibt es im Lebensmittel-Einzelhandel kaum noch Neulistungen von Fruchtsaft in Mehrweg-Glasflaschen.“ Trotzdem füllt Sachsenobst noch mehr als die Hälfte des Absatzes in Glasflaschen. Die 1,0-Liter-Mehrwegflasche ist nach wie vor die stärkste Behälterart. „Da wir unseren Absatz speziell regional ausgebaut haben, sind wir nicht so stark betroffen vom Rückgang im Mehrwegsegment wie die restliche Fruchtsaftindustrie“, sagt der Geschäftsführer. Aufgrund der vielen Sorten muss Sachsenobst die Linie ein- bis zweimal pro Tag umstellen, entweder auf ein anderes Produkt oder auf eine andere Behältergröße. Den Umbau von Glas- auf PET-Flaschen bzw. umgekehrt nehmen die Mitarbeiter des Wartungsteams allerdings immer im Anschluss an eine Tagesschicht vor, damit jedes Abfüllteam seine Schicht auch tatsächlich zum Abfüllen nutzen kann. Dabei versucht Sachsenobst, PET- oder Glasbehälter jeweils an mehreren Tagen hintereinander abzufüllen. „Die Reinigungszeiten sind jetzt zwar etwas länger, aber das wirkt sich positiv auf die Sicherheit der Getränke aus. Fruchtsaft ist ein sensibles Produkt. Die Verfahrenstechnik bei Krones ist so ausgelegt, dass qualitätserhaltend gearbeitet wird“, betont Steffen Rockmann.
Individualflasche mit reduziertem Gewicht Die PET-Behälter bezieht Sachsenobst bereits fertig geblasen von einem Converter. Zum Abfüllen nutzt das Unternehmen das Nitrohotfill Verfahren: Dabei wird nach dem Heißabfüllen flüssiger Stickstoff in den Flaschenhals injiziert. Dies verhindert, dass sich der Behälter beim Abkühlen zusammenzieht. Für Sachsenobst bedeutet Nitrohotfill, dass es auf die konventionellen Hotfill-Behälter verzichten kann – was gleich zwei Vorteile mit sich bringt. „Zum einen konnten wir so gemeinsam mit dem Flaschenproduzenten eine Individualflasche kreieren, die ein attraktiveres Etikett zulässt. Zum anderen verbuchen wir eine Kosteneinsparung, da wir das Gewicht um rund 10 % reduzieren konnten“, sagt Steffen Rockmann. „Wir haben die Hotfill-Technik perfektioniert und mit dem neuen Verfahren einen stabileren Füllprozess erreicht.“ Doch mit der neuen Abfülltechnik steigen auch die Anforderungen an das Bedienpersonal: „Die hinterlegte Steuerungstechnik ist das Spiegelbild der qualitätsorientierten Verfahrenstechnik, die Krones zu bieten hat. Hier müssen unsere Mitarbeiter tiefer einsteigen als bisher.“ Sachsenobst hat sich deshalb dazu entschlossen, die entsprechenden Bediener nachträglich vor Ort von Krones schulen zu lassen.
Trend zur Regionalität Der Absatz der Kelterei Sachsenobst konnte in den vergangenen Jahren entgegen dem Branchentrend überdurchschnittlich zulegen. Das soll nach Möglichkeit auch so weitergehen. Zum Großteil verkauft Sachsenobst seine Produkte über den Getränke-Fachgroßhandel, die Gastronomie und Getränke-Abholmärkte. „Wenn wir an den Lebensmittel-Einzelhandel liefern, müssen das Qualitätsbild und der Preis erhalten bleiben“, betont Steffen Rockmann. Besonders der von Marktforschern prognostizierte langfristig anhaltende Trend zur Regionalität spielt dem sächsischen Saftanbieter in die Hände. Diese Entwicklung will Sachsenobst als Anker in einer komplexer werdenden Welt ebenfalls stärker im Bio-Segment nutzen. „Für uns galt schon immer: Bio-Produkte müssen auch regional angebaut werden. Wir importieren keine Bio-Rohstoffe aus den entlegensten Ecken der Welt. Das widerspräche in unseren Augen dem Bio-Gedanken unter der Marke
Sachsenobst“, betont der Geschäftsführer. Bio-Produkte sind in Deutschland derzeit so stark gefragt, dass eine hohe Unterdeckung an Rohstoffen im Markt festzustellen ist. Mit ihrer Muttergesellschaft Obstland Dürrweitzschen im Rücken fällt es der Kelterei Sachsenobst aber relativ leicht, darauf zu reagieren. Bereits jetzt hat sie einen Bio-Apfelsaft aus Äpfeln von eigenen Plantagen im Angebot. Dieses Sortiment soll noch erweitert werden. 2017 kam auch eine Gourmet-Linie mit sortenreinen Apfel-Direktsäften, aber auch Johannisbeer-, Aronia- und Sauerkirsch-Nektaren auf den Markt. Derzeit werden Johannisbeeren und Stachelbeeren auf biologische Anbauweise umgestellt. Nach der vorgeschriebenen Übergangszeit können diese Rohstoffe ab 2019 als Bio-Waren vermarktet werden. Selbstbewusst stellt Steffen Rockmann fest: „Die Zielrichtungen Bio-Säfte und Regionalität sind unsere konkrete Unternehmensantwort auf die Herausforderungen dieser Zeit.“ Geschichte in Zahlen 1936: Heinrich Hirschberger kauft eine Mühle vor den Toren der Stadt Döbeln und errichtet hier eine Süßmost- und Obstwein-Kelterei. 1972: Das florierende Privatunternehmen wird von der DDR zwangsenteignet und verstaatlicht. 1990: Nach der Wiedervereinigung Deutschlands erhält der Gründer den Betrieb im Zuge der Reprivatisierung zurück. 1991: Die Obstland Dürrweitzschen AG übernimmt die Kelterei. 1997 bis 2000: Im Betrieb finden umfassende Modernisierungsmaßnahmen statt. 2002 und 2013: Zwei Hochwasserkatastrophen zerstören jeweils große Teile der Abfüllung. 2014 bis 2016: Die Abfüllanlage wird abermals erneuert.
Zu Zeiten der ehemaligen DDR war das Mutterunternehmen der Kelterei Sachsenobst, die Obstland Dürrweitzschen AG, eines der fünf großen Obstbauzentren des Landes, damals in der Rechtsform einer Genossenschaft. Sie besaß 1.500 ha Obstanbaufläche und weitere 1.000 ha landwirtschaftliche Flächen. Bei der Reprivatisierung im Jahr 1990 wurden die damals über 1.300 Beschäftigten zu Aktionären der neugegründeten Obstland Dürrweitzschen AG. Mit diesen riesigen Plantagenflächen ist die Aktiengesellschaft heute einer der größten Obstanbauer Deutschlands. Die hervorragende Rohstoffbasis kommt auch der Kelterei Sachsenobst zugute, die seit 1991 zur Obstland-Unternehmensgruppe gehört. Die Qualität für die Zukunft zu sichern und den Absatz möglichst noch zu steigern – das waren Sachsenobsts Prämissen für die neue Abfüllanlage. Und das, obwohl der vorhandene Füller italienischer Bauart erst 2011 installiert worden war. Doch eine Modernisierung war nötig. Denn binnen kürzester Zeit suchten zwei Hochwasserkatastrophen die Region heim, und damit auch das Unternehmen. Nach dem völlig überraschend aufgetretenen Jahrhunderthochwasser im Jahr 2002 stand der gesamte Betrieb meterhoch unter Wasser. Im Anschluss reagierte das Unternehmen zwar sofort und baute einen Hochwasser-Gebäudeschutz. Der erwies sich 2013 jedoch als genau sechs Zentimeter zu niedrig, wie Geschäftsführer Steffen Rockmann erläutert: „Ich musste zusehen, wie der Pegel Zentimeter um Zentimeter stieg. Irgendwann war es dann soweit: Das Wasser floss über die Schutzwand und flutete erneut das ganze Gebäude.“ Für Sachsenobst bedeutete das, die Abfüllung nochmals neu bauen zu müssen. „Dabei haben wir uns jetzt für Qualität und Erfahrung entschieden. Beides bringt Krones mit.“
Entscheidung für einen Röhrenwärmetauscher Die neue Abfüllanlage musste in der vorhandenen 600 m2 großen Halle untergebracht werden – was durchaus eine Herausforderung darstellte. Zunächst ließ Sachsenobst den Trockenteil umbauen, im Sommer 2016 nahm dann der Krones Füller seinen Betrieb auf. „Das Schönste kommt zum Schluss“, sagt Steffen Rockmann. „Bei der Auftragsvergabe war uns wichtig, dass Fülltechnik und Prozesstechnik von einem einzigen Hersteller geliefert werden. Denn die Komplexität im Fruchtsaftbereich ist hoch.“ Um noch mehr Platz zu gewinnen, räumte Sachsenobst ein nebenliegendes Lager. So konnte Krones auf weiteren rund 100 m2 die Prozesstechnik aufbauen. Erstmals setzt Sachsenobst mit Varioclean hier eine vollautomatische CIP-Anlage ein, welche die mikrobiologische Sicherheit beim Abfüllen wesentlich erhöht. Zum Erhitzen des Produkts entschied sich der Betrieb für eine Kurzzeiterhitzungsanlage Varioflash H mit Röhrenwärmetauscher. „Das war eine Entscheidung für die Zukunft. Bekanntlich ist die Erstinvestition in einen Röhrenwärmetauscher höher als in einen Plattenwärmetauscher. Aber die niedrigeren Wartungs-, Reinigungs- und Betriebskosten gleichen das wieder aus“, ist Steffen Rockmann überzeugt. „Der Röhrenwärmetauscher eröffnet uns außerdem die Möglichkeit, bei Bedarf auch faserhaltige Produkte zu pasteurisieren und abzufüllen.“
Bekenntnis zur Mehrweg-Glasflasche Grundvoraussetzung für den neuen Füller war, dass er sowohl PET- als auch Glasflaschen abfüllen kann – denn ein Parallelbetrieb von zwei Anlagen hätte sich in dieser Größenordnung nicht gerechnet. „Wir haben relativ frühzeitig, nämlich bereits im Jahr 2002, damit begonnen, Fruchtsaft in PET-Flaschen abzufüllen“, erklärt Steffen Rockmann. „Das war gut so, denn heute gibt es im Lebensmittel-Einzelhandel kaum noch Neulistungen von Fruchtsaft in Mehrweg-Glasflaschen.“ Trotzdem füllt Sachsenobst noch mehr als die Hälfte des Absatzes in Glasflaschen. Die 1,0-Liter-Mehrwegflasche ist nach wie vor die stärkste Behälterart. „Da wir unseren Absatz speziell regional ausgebaut haben, sind wir nicht so stark betroffen vom Rückgang im Mehrwegsegment wie die restliche Fruchtsaftindustrie“, sagt der Geschäftsführer. Aufgrund der vielen Sorten muss Sachsenobst die Linie ein- bis zweimal pro Tag umstellen, entweder auf ein anderes Produkt oder auf eine andere Behältergröße. Den Umbau von Glas- auf PET-Flaschen bzw. umgekehrt nehmen die Mitarbeiter des Wartungsteams allerdings immer im Anschluss an eine Tagesschicht vor, damit jedes Abfüllteam seine Schicht auch tatsächlich zum Abfüllen nutzen kann. Dabei versucht Sachsenobst, PET- oder Glasbehälter jeweils an mehreren Tagen hintereinander abzufüllen. „Die Reinigungszeiten sind jetzt zwar etwas länger, aber das wirkt sich positiv auf die Sicherheit der Getränke aus. Fruchtsaft ist ein sensibles Produkt. Die Verfahrenstechnik bei Krones ist so ausgelegt, dass qualitätserhaltend gearbeitet wird“, betont Steffen Rockmann.
Individualflasche mit reduziertem Gewicht Die PET-Behälter bezieht Sachsenobst bereits fertig geblasen von einem Converter. Zum Abfüllen nutzt das Unternehmen das Nitrohotfill Verfahren: Dabei wird nach dem Heißabfüllen flüssiger Stickstoff in den Flaschenhals injiziert. Dies verhindert, dass sich der Behälter beim Abkühlen zusammenzieht. Für Sachsenobst bedeutet Nitrohotfill, dass es auf die konventionellen Hotfill-Behälter verzichten kann – was gleich zwei Vorteile mit sich bringt. „Zum einen konnten wir so gemeinsam mit dem Flaschenproduzenten eine Individualflasche kreieren, die ein attraktiveres Etikett zulässt. Zum anderen verbuchen wir eine Kosteneinsparung, da wir das Gewicht um rund 10 % reduzieren konnten“, sagt Steffen Rockmann. „Wir haben die Hotfill-Technik perfektioniert und mit dem neuen Verfahren einen stabileren Füllprozess erreicht.“ Doch mit der neuen Abfülltechnik steigen auch die Anforderungen an das Bedienpersonal: „Die hinterlegte Steuerungstechnik ist das Spiegelbild der qualitätsorientierten Verfahrenstechnik, die Krones zu bieten hat. Hier müssen unsere Mitarbeiter tiefer einsteigen als bisher.“ Sachsenobst hat sich deshalb dazu entschlossen, die entsprechenden Bediener nachträglich vor Ort von Krones schulen zu lassen.
Trend zur Regionalität Der Absatz der Kelterei Sachsenobst konnte in den vergangenen Jahren entgegen dem Branchentrend überdurchschnittlich zulegen. Das soll nach Möglichkeit auch so weitergehen. Zum Großteil verkauft Sachsenobst seine Produkte über den Getränke-Fachgroßhandel, die Gastronomie und Getränke-Abholmärkte. „Wenn wir an den Lebensmittel-Einzelhandel liefern, müssen das Qualitätsbild und der Preis erhalten bleiben“, betont Steffen Rockmann. Besonders der von Marktforschern prognostizierte langfristig anhaltende Trend zur Regionalität spielt dem sächsischen Saftanbieter in die Hände. Diese Entwicklung will Sachsenobst als Anker in einer komplexer werdenden Welt ebenfalls stärker im Bio-Segment nutzen. „Für uns galt schon immer: Bio-Produkte müssen auch regional angebaut werden. Wir importieren keine Bio-Rohstoffe aus den entlegensten Ecken der Welt. Das widerspräche in unseren Augen dem Bio-Gedanken unter der Marke
Sachsenobst“, betont der Geschäftsführer. Bio-Produkte sind in Deutschland derzeit so stark gefragt, dass eine hohe Unterdeckung an Rohstoffen im Markt festzustellen ist. Mit ihrer Muttergesellschaft Obstland Dürrweitzschen im Rücken fällt es der Kelterei Sachsenobst aber relativ leicht, darauf zu reagieren. Bereits jetzt hat sie einen Bio-Apfelsaft aus Äpfeln von eigenen Plantagen im Angebot. Dieses Sortiment soll noch erweitert werden. 2017 kam auch eine Gourmet-Linie mit sortenreinen Apfel-Direktsäften, aber auch Johannisbeer-, Aronia- und Sauerkirsch-Nektaren auf den Markt. Derzeit werden Johannisbeeren und Stachelbeeren auf biologische Anbauweise umgestellt. Nach der vorgeschriebenen Übergangszeit können diese Rohstoffe ab 2019 als Bio-Waren vermarktet werden. Selbstbewusst stellt Steffen Rockmann fest: „Die Zielrichtungen Bio-Säfte und Regionalität sind unsere konkrete Unternehmensantwort auf die Herausforderungen dieser Zeit.“ Geschichte in Zahlen 1936: Heinrich Hirschberger kauft eine Mühle vor den Toren der Stadt Döbeln und errichtet hier eine Süßmost- und Obstwein-Kelterei. 1972: Das florierende Privatunternehmen wird von der DDR zwangsenteignet und verstaatlicht. 1990: Nach der Wiedervereinigung Deutschlands erhält der Gründer den Betrieb im Zuge der Reprivatisierung zurück. 1991: Die Obstland Dürrweitzschen AG übernimmt die Kelterei. 1997 bis 2000: Im Betrieb finden umfassende Modernisierungsmaßnahmen statt. 2002 und 2013: Zwei Hochwasserkatastrophen zerstören jeweils große Teile der Abfüllung. 2014 bis 2016: Die Abfüllanlage wird abermals erneuert.
Hohe Sortiments- und Behältervielfalt Sachsenobst füllt 86 verschiedene Produkte in unterschiedliche Behälterarten und -größen: - Mehrweg-Glasflaschen (0,2 und 1,0 l), - Einweg-Glasflaschen (0,25, 0,75 und 1,0 l), - Einweg-PET-Behälter (0,33 und 1,0 l), - Bag-in-Box (3 und 10 l), - Kegs (30 und 50 l) für die Gastronomie. Das Sortiment umfasst eine breite Palette: - Fruchtsäfte als Direkt- und Konzentratsaft sowie Fruchtnektare, - Bio-Säfte, - Obstweine (unter anderem die regionale Kultmarke „Hirschblut“), - Frucht-Glühweine.