Pionierleistung von Wild-Indag
Die aseptische Abfüllanlage für den Standbodenbeutel
In Collecchio, nicht weit von Parma, Namensgeber wohlschmeckender italienischer Käsespezialitäten, unterhält Wild-Indag einen Standort, der eine Neuentwicklung im Abfüllmaschinenbau voran treibt: Mit der Entwicklung einer aseptischen Abfüllanlage für Standbodenbeutel erkennt der Maschinen- und Anlagenbauer aus Eppelheim bei Heidelberg früh den Verbrauchertrend nach mehr Natürlichkeit und Funktionalität von Lebensmittelprodukten. Aktuell werden zunehmend natürliche Produkte nachgefragt, die keinerlei künstliche Konservierungs- oder andere Zusatzstoffe beinhalten. Konsumenten verlangen zudem gesündere Produkte, die nur minimal verarbeitet wurden, aber dennoch genauso qualitativ hochwertig und sicher sind sowie besten Geschmack bieten. Mit der – kurz vor der finalen Validierung stehenden – neu entwickelten aseptischen Abfüllung für Standbodenbeutel von Wild-Indag haben Unternehmen die Möglichkeit, ihren hohen Ansprüchen an die Lebensmittelsicherheit gerecht zu werden und trotzdem ihre Produkte als natürlich, organisch und frei von Konservierungsmitteln ausloben zu können.
Die Erfindung des Capri-Sonne-Standbodenbeutels
Seit über fünf Jahrzehnten entwickelt und realisiert Wild-Indag moderne Prozessanlagen, beispielsweise für das Dosieren und Ausmischen von Sirup, sowie Abfüllmaschinen für die Getränke- und Lebensmittelindustrie. Den Grundstein für den Erfolg legte Firmengründer Rudolf Wild mit dem für Capri-Sonne erfundenen Standbodenbeutel aus Aluminiumverbundfolie. Dieser wurde bis heute immer wieder verbessert und zu einer der weltweit effizientesten Verpackungstechnologien. Heute wird rund ein Fünftel aller Standbodenbeutel, die international im Einsatz sind, auf Beutelherstellungs- und Abfüllmaschinen von Wild-Indag gefertigt und abgefüllt. Dabei hat sich Wild-Indag in wenigen Jahrzehnten zu einem der führenden Unternehmen in der Pouch-Technology entwickelt. Um auch dem Ruf als Innovation-Leader und dem Trend nach mehr Natürlichkeit gerecht zu werden, investierte Wild-Indag in den letzten drei Jahren konsequent in die Entwicklung und Konstruktion einer aseptischen Abfüllanlage für wiederverschließbare Standbodenbeutel. Das Ergebnis ist hervorragend: Wild-Indag ist mit seinen Leerbeuteln Vorreiter für Aseptische Abfüllung und kann so völlig neue Möglichkeiten für Lebensmittelprodukte mit dieser Verpackung bieten.
Aseptische Abfüllung in Standbodenbeutel
Diese einzigartige Anlage wurde in Zusammenarbeit mit dem Standort Collecchio entwickelt, konstruiert und aufgebaut. Erste Tests und Evaluationsschritte zur Aseptischen Abfüllung laufen in Italien schon seit 2012. Der Aseptische Rundfüller ist mit einer Füllgeschwindigkeit von bis zu 240 Beutel pro Minute, je nach Verpackungsgröße, besonders effizient. Dabei wird eine größtmögliche Flexibilität für den Kunden durch mögliche Gebindegrößen von 100 g bis 700 g erreicht. Die Gründe für das Projekt „Aseptische Abfüllung“ liegen auf der Hand: Die Produkte werden bei der Aseptischen Abfüllung nicht überkocht, da das Pasteurisieren der Verpackung mit heißem Produkt entfällt. Dies schont zum einen das Produkt, zum anderen ermöglicht es, Lebensmittel und Getränke mit einem pH-Wert von > 4,5 wie z.B. UHT Milch, überhaupt abzufüllen. Besonders geeignet ist die Aseptische Abfüllung in den Standbodenbeutel für 100 % Premium Säfte, Pürees, Fruchtsäfte sowie Sojagetränke. Auch die Abfüllung von diversen Milchprodukten in Standbodenbeutel ist dadurch möglich.
Besonderheiten der aseptischen Abfüllanlage
Der Begriff „Aseptik“ kommt vom griechischen Wort „sepsis“, was so viel bedeutet wie Fäulnis. Die Aseptik ist das Wissen um die Keimfreiheit. In den für die Lebensmittelindustrie Anwendung findenden Richtlinien werden Aseptische Abfüllanlagen als Verpackungsmaschinen definiert, die ein steriles Füllgut rekontaminationsfrei in ein entkeimtes Packmittel abpacken. Das Besondere der Aseptischen Abfüllung in Standbodenbeutel ist die Möglichkeit Produkte, die bisher als leicht verderblich galten, nun erstmals auch in diesen Gebinden abfüllen zu können. Und das ohne nachgeschalteten Pasteurisations- oder Sterilisationsprozess, um die Haltbarkeit zu gewährleisten. Auch ohne Kühlung ist so eine Lagerung von bis zu einem Jahr möglich. Dies ist speziell für empfindliche Lebensmittel eine Sensation. Aus diesem Grund ist die Aseptische Abfüllung ein großer Fortschritt gegenüber der traditionellen Heißabfüllung. Es wird damit die Haltbarkeit in Verbindung mit einem hervorragenden Geschmack erreicht, die mit konventioneller Abfülltechnik nicht realisierbar ist. Und so entsprechen aseptisch abgefüllte und verpackte Produkte immer mehr dem Verbrauchertrend nach Natürlichkeit sowie Funktionalität von Lebensmitteln. Denn Produkte, die auf dem aseptischen Rundfüller von Wild-Indag abgefüllt werden, erhalten mehr Nährstoffe und weisen eine natürlichere Textur, Farbe und Geschmack auf. Die Kombination aus der Aseptischen Abfüllung und dem effizienten Verpackungsmedium Standbodenbeutel bilden ein Erfolgskonzept. Denn der Standbodenbeutel als Verpackung an sich ist in vielerlei Hinsicht von Vorteil: Neben seinen ressourcenschonenden Eigenschaften, wie einem sehr geringen Eigengewicht und den recyclebaren Materialien, spricht die Individualität, die der Beutel seinen Kunden in Form, Größe und Design bietet, sowie der besondere Produktschutz, den diese Art der Verpackung mit sich bringt, für die Wahl dieses Packmittels.
Kooperation mit SGS Institut Fresenius für die Validation
Bei den Vorbereitungen auf das Projekt Aseptische Abfüllung entschloss sich Wild-Indag, Unterstützung durch SGS Institut Fresenius für den Bereich der mikrobiologischen Validation einzuholen. SGS Institut Fresenius, als Teil der SGS-Gruppe eines der bekanntesten Unternehmen für nicht-medizinische Laboranalysen, betreut die Validierung von Beginn an. Als einer der bedeutendsten Anbieter für chemische und mikrobiologische Laboranalytik in Deutschland genießt SGS Institut Fresenius vor allem bei der Sicherheit und Qualität von Lebensmitteln, Getränken und Verbraucherprodukten einen ausgezeichneten Ruf. Andreas Wilken, Consumer Testing Services Food bei der SGS, beschreibt den aseptischen Prozess wie folgt: „Um einen sicheren aseptischen Prozess zu garantieren, bedarf es einer vollständigen Betrachtung aller für die Hygiene relevanten Einflussfaktoren und Aggregate. Wir unterstützen Wild- Indag im Rahmen der fachlichen Begutachtung in der mikrobiologischen Vorvalidierung bei der Phase Funktionsqualifizierung am Standort Collecchio/Italien seit April 2012. Seit mehreren Jahren sind wir in weiteren Projekten für Wild-Indag mit unserem Know-how im Bereich spezieller mikrobiologischer Fragestellungen tätig.“
Die Unterstützung dient dazu, potentielle hygienische Herausforderungen wie z.B. Auffälligkeiten und Schwachstellen unter dem mikrobiologischen Fokus bereits im Vorfeld zu erkennen und mögliche Alternativen aufzuweisen bzw. Vorschläge zur Kontrolle dieser Punkte über qualitätssichernde Maßnahmen zu geben. Dadurch wird ein optimaler, mikrobiologischer Status der Anlage auch im laufenden Betrieb sichergestellt. Zur Validierung der Maschine wurde ein Team aus fünf Wild- Indag Ingenieuren sowie drei Capri-Sonne Qualitätsmanagement- und Produktionsmitarbeitern zusammengestellt, um das Knowhow direkt an den ersten Kunden zu transferieren: den Capri-Sonne Produzenten Deutsche Sisi-Werke. So können Synergien genutzt werden, da die Mitarbeiter die Tests direkt am echten Produkt begleiten können. Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Phase der Planung im Technikum in Italien abgeschlossen und die Anlage wird am Produktionsstandort in Eppelheim aufgestellt. Hier erfolgt die eigentliche Validierung der Aseptischen Abfüllung unter realen Produktionsbedingungen. Auch dies erfolgt im Rahmen der mikrobiologisch und hygienischen Fragestellungen mit Unterstützung von SGS Institut Fresenius. Die dort durchgeführte mikrobiologische Validation dient dazu, die Verbindung zwischen gewähltem Prozess und Effektivität zu demonstrieren. Mansur Müller-Brockhausen, Geschäftsführer von Wild-Indag, äußert sich zuversichtlich: „Sofern alle Tests erfolgreich abgeschlossen sind und die Validierung mit einer Leistungsqualifizierung abgenommen wurde, rechnen wir damit, den Aseptischen Rundfüller noch in diesem Jahr potentiellen Interessenten anbieten zu können.“
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