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Süßungsmittel Stevia: Uni Hohenheim bittet um Teilnahme an Online-Umfrage

Die Studenten untersuchen die geringe Akzeptanz der Verbraucher gegenüber dem neuen Süßstoff

16.01.2017 - Der Süßstoff aus Stevia hat das Zeug zum Wundermittel: bis zu 30 mal süßer als Zucker, kalorienfrei, aus einer natürlichen Pflanze gewonnen und trotzdem akzeptieren ihn die Verbraucher nicht.

Der Süßstoff aus Stevia hat das Zeug zum Wundermittel: bis zu 30 mal süßer als Zucker, kalorienfrei, aus einer natürlichen Pflanze gewonnen und trotzdem akzeptieren ihn die Verbraucher nicht. Seit seiner EU-Zulassung vor fünf Jahren kamen einige Stevia-Produkte auf den Markt, aber die Konsumenten nahmen sie zum Teil nicht an. Studierende der Universität Hohenheim möchten nun mit einer Online-Umfrage den Ursachen auf den Grund gehen.

Aus den Bergen Paraguays über Japan nach Europa

Aus den Bergen Paraguays stammt das Süßkraut Stevia rebaudiana ursprünglich. Schon die Ureinwohner kultivierten es und verwendeten es als Süßungsmittel und Heilpflanze. Seit den 1950er Jahren bauen es auch die Japaner an und süßen ihren Tee damit. Über die Schweiz und Frankreich gelangt es nach Europa. In den USA ist der Süßstoff seit den 1990er Jahren zugelassen. Pepsi und Coca-Cola produzieren seit 2009 Getränke damit. Die EU hat ihn 2011 als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen. Seither sind auch in deutschen Supermarktregalen mit dem Süßstoff gesüßte Marmeladen, Joghurts und Softgetränke zu finden.

Seit 1992 untersuchen Forscher der Universität Hohenheim das Süßkraut Stevia rebaudiana. Dr. Udo Kienle, Agrarwissenschaftler an der Universität Hohenheim, sagt: „In den Blättern der Pflanze werden sogenannte Steviolglykoside gebildet. Durch ihre Extraktion aus den Blättern lässt sich ein hochgereinigter Süßstoff gewinnen. Dieser ist praktisch frei von Kalorien und auch für Diabetiker bestens verträglich.“

Ursachenforschung

Einige Hersteller versprachen sich viel von Stevia, wurden aber bald enttäuscht. Studierende der Universität Hohenheim starten nun im Reformprojekt Humboldt reloaded eine Online-Umfrage. Sie untersuchen Gründe für die geringe Annahme und das geringe Interesse der Verbraucher. „Die Studierenden fragen ab, ob den Verbrauchern die Produkte schmecken und ihnen der Preis angemessen erscheint, ob sie mehr Informationen brauchen oder ob andere Ursachen vorliegen“, erklärt Dr. Kienle. Interessierte können hier an der Umfrage teilnehmen.

Hintergrund: Humboldt reloaded

Das Reformprojekt Humboldt reloaded will Studierende von Beginn an für die Wissenschaft begeistern. Die Studierenden arbeiten in kleinen Forschungsgruppen mit optimaler Betreuung. Die Projekte werden im Block oder über ein bis zwei Semester durchgeführt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert Humboldt reloaded in der zweiten Förderperiode von 2016 bis 2020 mit rund 7,5 Mio. € durch den Qualitätspakt Lehre.

 

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