Der Ventilatoren- und Motorenbauer Ziehl-Abegg investiert gut 28 Mio. €
Mit einem neuen Gebäude für die EC-Produktion soll der steigenden Nachfrage Rechnung getragen werden
„Wir rüsten uns für die Zukunft“, verspricht Peter Fenkl, der Vorstandsvorsitzende von Ziehl-Abegg. Da weltweit die Nachfrage nach energiesparenden Ventilatoren und Motoren steigt, baut das Künzelsauer Unternehmen im Gewerbepark Hohenlohe (Baden-Württemberg) ein neues Gebäude für die EC-Produktion („electronically commutated“). Angetrieben wird diese Nachfrage auch durch die Vorgaben der Europäischen Union zum Stromverbrauch von Elektromotoren in Ventilatoren. Spätestens im Jahr 2020 ist hier nochmals mit einer Verschärfung zu rechnen. Geregelt ist dies in der Ökodesign-Richtlinie, der so genannten ErP-Richtlinie (Energy-related Products). „Wir spüren seit Jahren den Trend zu unseren hocheffizienten Produkten“, sagt der Firmenchef über die positive Umsatzentwicklung, die sich auch im laufenden Jahr 2016 fortsetzt. Insgesamt wird Ziehl-Abegg in den kommenden zwei Jahren etwa 28 Mio. € in Hohenlohe investieren. „Damit stärken wir Deutschland und insbesondere Hohenlohe als Produktionsstandort“, so Fenkl.
Bisher werden die energiesparenden Motoren und Ventilatoren weitgehend in Künzelsau im Werk an der Würzburger Straße hergestellt. Um die Produktionsfläche auf annähernd 8.000 m2 fast zu verdoppeln, ist ein Neubau im Gewerbepark Hohenlohe nötig. Der Neubau, dessen Baukosten nach ersten Schätzungen mit 11 Mio. € veranschlagt sind, wird an ein bereits vorhandenes Gebäude angedockt. So können sowohl die bestehenden Laderampen mitgenutzt als auch bestehende Flächen einbezogen werden. Nach Baubeginn im Sommer 2016 wird der Aufbau neuer Fertigungsanlagen sowie der Umzug der bestehenden Produktionsanlagen dann Mitte 2017 stattfinden. Bereits seit 2003 produziert Ziehl-Abegg im Gewerbepark Hohenlohe Ventilatoren. Dieses Werk für die Herstellung von Radialventilatoren ist 2008 auf rund 19.000 m2 erweitert worden. Das gesamte Areal von Ziehl-Abegg im Gewerbepark umfasst 230.000 m2 Fläche. Die Zahl der Beschäftigten bei Ziehl-Abegg im Gewerbepark Hohenlohe wird im kommenden Jahr von bisher 480 auf deutlich über 620 Menschen steigen. Im jüngste Neubau mit dem markanten ZA-Tower werden seit 2014 auf gut 12.000 m2 Aufzugsmotoren und Motoren sowohl für die Medizintechnik als auch für Unterwasserfahrzeuge entwickelt und gebaut. Außerdem ist dort die Sparte Ziehl-Abegg Automotive mit dem getriebelosen Radnabenantrieb Zawheel für elektrische Stadtbusse angesiedelt.
Ziehl-Abegg gehört zu den international führenden Unternehmen im Bereich der Luft- und Antriebstechnik mit darauf abgestimmter Regeltechnik. Beispiele für Einsatzgebiete der Produkte sind Wärme- und Kälteanlagen oder Reinraum- und Agraranlagen. Die Firma ist nicht börsennotiert und befindet sich in Familienbesitz.