Mehr Nachhaltigkeit für Bad Meinberger Mineralbrunnen
Neue Glasflaschenreinigungsanlage spart 60% Wasser und 50% Energie
Wenn sich Markttrends und Kundenansprüche verändern, müssen Unternehmen entsprechend darauf reagieren, um konkurrenzfähig zu bleiben. Das Beispiel des Mineralwasser- und Erfrischungsgetränkeherstellers Bad Meinberger zeigt, wie sich ein Unternehmen bei Produkten und Produktion strategisch neu ausrichtet. Das Ziel lautet: Stärkung der Nachhaltigkeit. Mit Hilfe neuer KHS-Technik für eine effizientere Produktion kommt Bad Meinberger diesem Ziel deutlich näher.
Bewegung ist im Markt für Mineralwasser: Der aktuelle Trend geht weg vom stark karbonisierten Mineralwasser hin zu schwach mit Kohlensäure versetztem oder stillem Wasser. Die Glasflasche feiert ihr Comeback, sowohl im Handel als auch in der Gastronomie. Auf diesen Wandel reagierten die Bad Meinberger mit einer Produktausstattung im modernen und puristischen Design, das die Natürlichkeit und den Premiumanspruch der Marke transportiert. Damit soll besonders die Gastronomie erreicht werden. Um eine solche Neuausrichtung zu stemmen, bedarf es leistungsfähiger Technik in der Produktion. Aus diesem Grund hat der Mineralwasserhersteller seine alte Flaschenreinigungsmaschine aus dem Jahr 1988 durch eine moderne, effizientere Lösung des Abfüll- und Verpackungsmaschinenherstellers KHS ersetzt.
Nachhaltigkeit
Die Investition in die Hochleistungs-Reinigungsmaschine Innoclean SE steigert nicht nur die Produktivität, sondern trägt auch zur Nachhaltigkeit und Energieeffizienz bei. „Mit unserem Mineralwasser entnehmen wir der Natur einen Schatz. Deshalb stellen wir uns immer die Frage: Was geben wir zurück? So sind Nachhaltigkeit und bestmöglicher Umweltschutz zu den Maximen unseres Handelns geworden“, erklärt Stefan Brüggemann, Marketingleiter bei Bad Meinberger. Damit spricht das Unternehmen besonders die sogenannten LOHAS-Konsumenten an. Der Begriff steht für „Lifestyle of Health and Sustainability“ und beschreibt einen Verbraucherkreis, der Produkte vor allem unter den Aspekten der Gesundheitsförderung sowie Nachhaltigkeit beurteilt und auswählt.
Dieser Anspruch an Nachhaltigkeit des Mineralwasser- und Erfrischungsgetränkeherstellers deckt sich mit den Zielen der KHS GmbH. Die Dortmunder haben vor kurzen ihren aktuellen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht, in dem erhebliche Einsparungen an Energie und Material nachgewiesen wurden. Die beiden Partner verbinden somit gemeinsame Ideale und daher mehr als die reine Geschäftsbeziehung.
Mit zahlreichen Details hilft die Reinigungsmaschine, Energiesparziele zu erreichen: Die neue KHS-Maschine verbraucht im Vergleich zum Vorgänger rund 60% weniger Wasser und 50% weniger Energie. Möglich macht das ein optimierter Wasser- und Wärmehaushalt der Anlage. Sie wird über eine Erdgasheizung direkt beheizt, sodass die Energie an Ort und Stelle erzeugt wird, wodurch Leistungsverluste minimiert werden. Gleichzeitig ist die Innoclean SE deutlich leistungsfähiger und reinigt bis zu 40.000 Glasflaschen in der Stunde. Ein weiterer Vorteil ist die Flexibilität: Die Maschine verarbeitet Flaschen mit Inhalten von 0,2 bis 1 Liter.
Transport über das Dach
Angesichts der Größe der Flaschenreinigungsmaschine griffen die Unternehmen zu einer kreativen Lösung. Die neue Maschine wurde von einem 500-Tonnen-Kran durch eine eigens zu diesem Zweck geschaffene Dachöffnung in die Halle des Abfüllbetriebs hineingelassen. „Eine über 14 Meter lange, mehr als 6 Meter breite und rund 60 Tonnen schwere Maschine einzubauen, ist schon eine enorme Herausforderung und das hat von A bis Z reibungslos geklappt. So etwas funktioniert nur, wenn alles perfekt organisiert ist und die Chemie stimmt“, berichtet Brüggemann. In der Halle des Betriebs wurde die neue Reinigungsmaschine von einem Team aus acht Monteuren in kurzer Zeit installiert. Logistisch war der Austausch eine Herausforderung. Zuvor wurden Lagerflächen erweitert und die Bestände aufgestockt, um die Übergangsphase zwischen dem Abschalten der alten und der Inbetriebnahme der neuen Installation ohne Engpass zu überbrücken.
Hoher Qualitätsanspruch
Den Zuschlag für die Maschine erhielt KHS aufgrund des Qualitätsbewusstseins von Bad Meinberger, das sich in der Auswahl der Lieferanten auf allen Ebenen widerspiegelt. Auch die räumliche Nähe trug dazu bei, sagt Brüggemann: „Natürlich ist es ein Glücksfall, dass wir so einen Global Player quasi direkt vor unserer Haustür haben.“ Sein Unternehmen profitiere vor allem von der langjährigen Anlagenexpertise der Dortmunder. Die ganzheitliche KHS-Anlagenplanung von der Analyse über die Konzeption bis hin zur Betreuung des Kunden garantierte die reibungslose Installation und Inbetriebnahme der neuen Reinigungsmaschine.
Als regionaler Anbieter für den Handel zwischen Schleswig-Holstein und dem nördlichen Hessen sowie in Nordrhein-Westfalen blicken die Bad Meinberger auf eine lange Tradition zurück: 1767 begann in Meinberg der Kurbetrieb, der dem Ort schnell zum Ruf eines „Gesundbrunnens“ verhalf. Drei Jahre später wurde damit begonnen, das Meinberger Wasser in Flaschen abzufüllen. Die Staatlich Bad Meinberger Mineralbrunnen GmbH & Co. KG befindet sich als eigenständiges Privatunternehmen seit 1990 in Familienbesitz. Der Getränkehersteller bietet inzwischen 19 Produkte an: Mineralwasser, Limonaden, Schorle und ein isotonisches Sportgetränk. Der jährliche Ausstoß beträgt rund 750.000 Hektoliter.
Immer in Bewegung
Eine der größten Einzelinvestitionen seiner fast 250-jährigen Unternehmensgeschichte tätigte Bad Meinberger im März 2015. Ein Teil davon floss in eine neue Flaschenreinigungsanlage. Die Investition ist ein wichtiger Bestandteil des umfassenden Programms zur Energieoptimierung. In diesem Rahmen wurden bereits Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz ergriffen wie beispielsweise die Verbesserung der Gebäudeleittechnik mit der zentralen Steuerung von Heizung und Lüftung. Außerdem wurde die Kommunikation der Aggregate untereinander weiterentwickelt und ein durchgängig angenehmes Raumklima innerhalb des Produktionsbereichs geschaffen. Zusätzliche Investitionen folgen: Bei dem Mineralwasser- und Erfrischungsgetränkehersteller stehen in diesem Jahr umfangreiche Umbaumaßnahmen in Produktion und Verwaltung auf dem Programm.
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