Neue Kabelführung verhindert Abknicken von Leitungen
Sie bewegen sich so schnell, dass das Auge kaum mitkommt: Scara Roboter, die in der Industrie Pick & Place- oder Montageaufgaben übernehmen. Doch diese Dynamiken haben ihren Preis, denn klassische Wellschläuche für die Energieführung verschleißen bereits innerhalb kürzester Zeit. Daher hat Igus jetzt mit der Scara Cable Solution eine schnell nachrüstbare Alternative entwickelt, welche die Lebensdauer wesentlich erhöht. Beobachtet man Scara Roboter bei ihrer Arbeit kann einem schnell schwindelig werden. Die horizontalen Gelenkarmroboter arbeiten rasant über vier Achsen. Innerer und äußerer Arm schwenken horizontal. Das Bauteil zum Greifen von Objekten, die sogenannte Kugelrollspindel, bewegt sich rotatorisch und linear. Somit erreicht der Roboterarm nahezu jeden Punkt in seinem Arbeitsradius.
Eine schnelle und präzise Akrobatik, die allerdings dazu führt, dass die extern geführten Leitungen und Schläuche aufgrund der hohen Belastungen häufig getauscht oder gewartet werden müssen. „Inspiriert durch die Herausforderung auf dem Markt haben wir uns die Schwachpunkte der Schläuche und Verbinder angeschaut und daraufhin in einem zweijährigen Forschungs- und Testprozess die Scara Cable Solution entwickelt“, erklärt Matthias Meyer, Leiter Geschäftsbereich ECS triflex & Robotics bei Igus.
Bei der Neuentwicklung handelt es sich um eine kundenindividuelle Leitungsführung, welche die Energie von Achse 1 bis hin zur Kugelrollspindel sicher führt und das Abknicken der Leitungen auch im Dauerbetrieb verhindert. Die Scara Cable Solution besteht aus drei Komponenten: der Drehlagerung für den Mitnehmer und den Festpunkt sowie dem Wellschlauch mit der e-rib. Die Besonderheit liegt vor allem in der neuen Drehanbindung zum abfangen der Torsionskräfte. Hier sorgen integrierte Kugellager für eine leichtgängige Energieführung, die auch bei hohen Beschleunigungen widerstandsfähig ist. Der Wellschlauch hingegen wird mit einer e-rib verstärkt, so dass er sich nur in einer Raumrichtung bewegen kann. Durch die Führungselemente an den Seiten erhält der Schlauch eine freitragende Länge. Im Test im hauseigenen Labor bei Igus in Köln kann das neue Energieführungssystem bereits überzeugen.
In Zusammenarbeit mit dem Roboterhersteller Epson wird das Verhalten der Energieführung in Extrempositionen an einem Scara Roboter überprüft. Bis zu 6 G wirken in einigen Bewegungen auf das System. Das Resultat: Es hält bereits über drei Mio. Zyklen bei Drehungen über 5.000 ° pro Minute stand und läuft weiterhin. „Mit der Scara Cable Solution können wir die Lebensdauer der bisher eingesetzten Energieführungen an Scara Robotern erhöhen. Die Roboter produzieren jetzt länger, wartungsfrei und ausfallsicher“, so Meyer. Alle drei Komponenten sind entweder als schnell nachrüstbares Komplettsystem direkt fertig konfektioniert, als Leerrohr oder auch einzeln für Nachrüstungen erhältlich.
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