Fachkräftelücke in der Ernährungs- und Genussmittelindustrie
Die Resilienz der Unternehmen wird im Kontext der Pandemie nach eigener Einschätzung weit überwiegend mit „gut“ bewertet, der administrative Aufwand zur betrieblichen Eindämmung des Infektionsgeschehens bindet nun im zweiten Jahr wichtige Ressourcen, die an anderer Stelle fehlen. Parallel dazu fordert die beschleunigt veränderte Arbeitsorganisation von „New Work“ den HR-Bereich intensiv heraus. Dies sind zentrale Aussagen der neuen Studie „HR Trends 2021 in der Food and Consumption Value Chain“ welche die Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss (ANG) und die AFC Personalberatung zum neunten Mal in Folge durchgeführt haben.
Im Rahmen der Studie wurden 450 Unternehmen in der Agrarwirtschaft, der Nahrungs- und Genussmittelindustrie, dem Lebensmitteleinzelhandel sowie dem Maschinen- und Anlagenbau befragt, wie sie sich auf die Herausforderungen im Bereich Human Resources einstellen. Die Unternehmensbefragung ist einzigartig, beschreibt sie doch kontinuierlich die Trends und Herausforderungen entlang der Food and Consumption Value Chain von 2012 bis heute. Die Befragung wurde online durchgeführt. „Die Ergebnisse der diesjährigen HR-Studie machen deutlich, dass der Veränderungsdruck durch die disruptive Entwicklung von Demografie, Digitalisierung und Dekarbonisierung bei gleichzeitig operativen Pandemiemanagement, die HR-Arbeit in der Ernährungs- und Genussmittelindustrie intensiv fordert und Prioritäten verschoben hat. Qualifizierte Fachkräfte zu rekrutieren ist im momentanen Umfeld herausfordernd.
Die Nachfrage insbesondere an Mitarbeitenden im Produktions-, Technik- und IT-Bereich bleibt hoch und wird weiter zunehmen. Der strukturelle Wandel stellt neue Anforderungen an die Qualifikationsprofile der Mitarbeitenden, dabei stoßen die Maßnahmen Weiterbildung und Umschulung allerdings an ihre natürlichen Grenzen. Mit Blick auf die neue Legislaturperiode wird die politische Aufgabe, die Fachkräftegewinnung aus dem Ausland zu erleichtern und die Förderung von Schlüsselkompetenzen im ersten Arbeitsmarkt weiter zu gestalten wichtig, um den Wirtschaftsstandort Deutschland zukunftsfest zu machen“, kommentiert Stefanie Sabet, Hauptgeschäftsführerin der Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss.
„Die erhobenen Zahlen belegen unsere Marktbeobachtung, dass die Unternehmen verstärkt in die Bindung ihrer Mitarbeitenden investieren und so durch adäquate Bindungsstrategien den Personalbestand stabilisieren. Dennoch steigt die Fluktuation, insbesondere bei jüngeren Mitarbeitenden, kontinuierlich an und die Besetzung vakanter Stellen lässt länger auf sich warten. Die im Rahmen von New Work und steigender Digitalisierung zunehmend genutzten interdisziplinären Teams stellen die Arbeitsorganisation vor neue Herausforderungen und positionieren die HR-Verantwortlichen als Business-Partner an der Schnittstelle zwischen operativen Handeln und Unternehmensführung“ so Anselm Elles, Geschäftsführer der auf die Food Value Chain fokussierten AFC Personalberatung.
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