Mikroplastik im Abwasser reduzieren
Kunststoffe sind aus unserem heutigen Leben nicht mehr wegzudenken.
Kunststoffe sind aus unserem heutigen Leben nicht mehr wegzudenken. Ob im Auto, Haushalt, als Bestandteil von Textilien oder in der Raumfahrt: Aufgrund ihrer großen Variabilität sind sie ein beliebter Werkstoff für nahezu jede Anwendung.
Doch was passiert mit Kunststoffprodukten, die nicht mehr benötigt werden? Die Problematik der Umweltverschmutzung durch Plastik gewinnt immer mehr an Relevanz. Wer an das Thema denkt, hat vermutlich riesige „Müllberge“, die auf Deponien lagern oder auf dem Pazifik treiben, vor dem geistigen Auge. Doch ein Großteil der Plastikabfälle ist für uns gar nicht sichtbar und als Mikroplastik über den gesamten Planeten verteilt. Alle Partikel, die unlöslich in Wasser sind und aus festen synthetischen Polymeren bestehen, werden als „Mikroplastik“ definiert. Sie sind beispielsweise Bestandteil von Kosmetika, Peelings oder Zahnpasta - und zwar beabsichtigt, denn ihre abrasive Wirkung sorgt für einen reinigenden Effekt. Oft entsteht Mikroplastik aber auch ganz ungewollt, etwa durch das Waschen von Kleidung aus Kunstfasern oder Reifenabrieb bei Kraftfahrzeugen.
Allein durch Kosmetika, Reinigungsmittel und Waschmaschinen werden in Deutschland rund 1.000 t Mikroplastik pro Jahr ins Abwasser eingetragen. Klärwerke können zwar größere Partikel ab 300 µm zuverlässig entfernen, doch kleinere werden nicht zurückgehalten. Wird der Klärschlamm auf Äckern ausgebracht, werden zudem auch die aufgefangenen, größeren Partikel erneut in die Umwelt freigesetzt und mobilisiert. Mit dem Ziel, den Eintrag von Mikroplastik in Abwasser zu reduzieren, hat sich die 15-jährige Leonie Prillwitz bei dem Unternehmen RCT Reichelt Chemie gemeldet. Ihre Idee: Ein Waschmaschinen-Filter, der die Mikropartikel zurückhält. „Man kommt heutzutage ja fast nicht um synthetische Mikrofasern herum“, so Leonie Prillwitz. „Deswegen ist es umso wichtiger, jetzt anzufangen, etwas zu machen.“
Ein Statement, hinter dem auch das Unternehmen steht und deswegen Leonie gerne mit diversen Filtergeweben unterstützt. Mit dieser Entwicklung hat die Schülerin des Augsburger Maria-Ward-Gymnasiums nun den Regionalsieg bei „Jugend forscht“ erreicht. Auch Leonies jüngere Schwester, die 12-jährige Zoe, wurde im Wettbewerb „Schüler experimentieren“ für ihre Version, einen kleineren Filter für das Waschbecken, ausgezeichnet.
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