Instandhaltung: Zurück in die Zukunft? Impulse von Andreas Dankl, Dankl+Partner Consulting und MCP Deutschland
Instandhaltung im Spannungsfeld von Kostendruck, Anlagenzuverlässigkeit, Substanzerhaltung, Fachkräftemangel und Digitalisierung
Denken wir an das aktuelle Spannungsfeld der Anforderungen, in dem sich Instandhaltung und Anlagenwirtschaft (Asset Management) befinden: Anlagenverfügbarkeit, Substanzerhaltung, Anlagenzuverlässigkeit, Kostendruck, Fachkräftemangel, Produktionsverluste & CO2-Bilanz, Einsatz „neuer“ Lösungen aus Industrie 4.0 bzw. Digitalisierung. Und bei jeder dieser Forderungen bzw. Ziele lassen sich Attribute wie „stark steigend, zunehmend, unbedingt erforderlich“ davorsetzen. Denken wir auch daran, wie die jegliche Instandhaltung und Anlagenwirtschaft diese Anforderungen in der Vergangenheit bewältigt hat bzw. welche Pläne und Konzepte dazu dienen können, um in Zukunft diese z. T. neuen Anforderungen zu bewältigen. Die Herausforderungen sind groß und deren Bewältigung ist ein absolutes „Muss“. Denn mittlerweile liegt in fast allen Unternehmen die Erkenntnis vor, dass ein leistungsfähiges Instandhaltungs- und Anlagenmanagement unverzichtbare Voraussetzung für eine wettbewerbsfähige Produktion ist. Dazu stellen sich folgende Fragen:
- 1. Kennen wir die Performance (Leistungsfähigkeit) der Instandhaltung und Anlagenwirtschaft? Wie gut ist diese? Was sind die Stärken und Schwächen und welche Verbesserungsansätze ergeben sich daraus?
- 2. Wie hat sich diese Performance in den vergangenen Jahren entwickelt? Welche Verbesserungsthemen wurden erkannt und umgesetzt oder sind noch in Planung?
- Flächendeckende Umsetzung geeigneter Produktions- und Anlagenbetriebskonzepte (z. B. TPM-Bausteine, Lean-Prinzipien),
- Anwendung eines „idealen“ Mix aus Instandhaltungsstrategien (korrektiv – vorausbestimmt – zustandsorientiert – prädiktiv) inklusive systematischer Anlagenbesserung – idealerweise abgeleitet aus anlagenbezogenen Risikoanalysen,
- Etablierung eines schlagkräftigen Instandhaltungs- und Asset Managements mit geeigneten Strukturen und Prozessen, eingesetzten Methoden, Techniken und IT-Tools,
- selektive Einbindung von Lösungen aus Industrie 4.0 / Digitalisierung, wie z. B. Anlagensensorik, Condition Monitoring, Mobilgeräte und Auto-ID-Techniken.
- Rasche Bestandsaufnahme und Identifikation der bestehenden Stärken und Schwächen,
- Übersicht und Priorisierung der relevanten Gestaltungs- und Optimierungsansätze,
- Vergleich mit Industrie-Benchmarks (Industriedurchschnitt & Best Practice-Unternehmen),
- Darstellung möglicher Einsparungspotenziale bei den direkten Instandhaltungskosten.
- strukturiertes „Hinterfragen“ der bestehenden Ansätze und Ableiten von zukunftsorientierten Verbesserungen,
- klare Priorisierung der wichtigen Optimierungsmaßnahmen,
- transparente Darstellung und „Vermarktung“ der Optimierungsergebnisse
- (z. B. bei Mitarbeitern aus Produktion
- und Instandhaltung und beim Manage-ment).
Fazit
Zusammenfassend gilt also unter dem Motto „zurück in die Zukunft“: Erkenntnisse aus der Vergangenheit nutzen und das Bestehende überprüfen. Offenheit aber auch Kritikfähigkeit gegenüber dem Neuen sind in diesem Zusammenhang wichtige Tugenden und erlauben klare Prioritäten- und Zielsetzungen für zukunftsgerichtete Verbesserungen! Gerade in unsicheren, teils turbulenten Zeiten, die wir aktuell durchleben, ist die kritische Sicht auf Prioritäten wesentlich. Und nicht zuletzt gilt es, die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, die zur konsequenten Umsetzung dieser Verbesserungen führen – mental, organisatorisch und technologisch – jeweils mit der adäquaten Ressourcenunterstützung.
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