Maschinen- und Anlagenbau: Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen wachsen überdurchschnittlich
Der Fachverband Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen geht für 2017 von einem Zuwachs in Höhe von 4% aus
Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau wird 2017 voraussichtlich wieder deutlich stärker wachsen. Dafür mehren sich die Anzeichen: Die Maschinenproduktion stieg im 1. Halbjahr 2017 um 2,4%. Der Auftragseingang lag im Juli um 10% über dem Vergleichswert des Vorjahres.
„Wir könnten am Wendepunkt zum nächsten Aufschwung stehen. Angesichts der positiven Vorzeichen gehen wir davon aus, dass die Produktion 2017 um real 3% wächst“, sagte Richard Clemens, VDMA-Geschäftsführer des Fachverbandes Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen am 11.September auf der VDMA Pressekonferenz anlässlich der Weltleitmesse Drinktec in München.
2016 hatte der Maschinenbau einen Produktionswert von 203 Mrd. € erzielt. Die Beschäftigung stieg auf das Rekordniveau von 1,02 Mio. Menschen in den Stammbelegschaften der Unternehmen in Deutschland. Im ersten Halbjahr exportierten die Maschinen- und Anlagenbauer Waren im Wert von 82,4 Mrd. €. 6 % mehr als im Vorjahreszeitraum. „Nach einer Stagnation des deutschen Außenhandels im Jahr 2016, zieht die Nachfrage aktuell wieder an“, sagte Clemens.
Sonderentwicklung Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Der Fachzweig Nahrungsmittelmaschinen- und Verpackungsmaschinen, fünftstärkste Branche im Maschinenbau, wird im Jahr 2017 aller Voraussicht nach erneut überdurchschnittlich wachsen. 2016 stieg die Maschinenproduktion um 2,4% auf 13,3 Mrd. €. Damit wuchs die Branche zwischen 2012 und 2016 um 15%, während der Maschinenbau im gleichen Zeitraum einen Zuwachs von 5% bei der Maschinenproduktion verzeichnete. Im Juli 2017 stieg der Auftragseingang im Fachzweig Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen um real 12% über dem Vergleichswert des Vorjahres. Im Zeitraum Januar bis Juli lagen die Bestellungen um 5% über dem Vorjahresniveau. Für 2017 geht der VDMA Fachverband Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen von einem Produktionszuwachs in Höhe von 4% aus.
„Der Markt beschert uns Rückenwind“, kommentiert Volker Kronseder, Vorsitzender der VDMA Fachabteilung Getränkemaschinen und Molkereitechnik die Sonderkonjunktur des Fachzweigs Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen. “Jährlich wächst die Weltbevölkerung um mehr als die Einwohnerzahl der Bundesrepublik Deutschland. Die Zunahme einer konsumfreudigen Mittelschicht, vor allem in der Region Asien/Pazifik bilden die Ausgangslage für einen dynamisch wachsenden Weltmarkt,“ erläutert Kronseder.
Deutschland stärkstes Lieferland im internationalen Außenhandel
2016 stieg der internationale Außenhandel mit Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen auf über 38 Mrd. € und lag damit um 6% über dem Vorjahreswert. Deutschland lieferte mit 22% den Löwenanteil, knapp dahinter lag Italien mit 21%. Mit großem Abstand folgen die USA und China mit Lieferanteilen von je 7%.
In einigen Teilbranchen sind die deutschen Hersteller noch deutlich stärker aufgestellt. 2016 kam jede dritte international gehandelte Getränkeverpa-ckungsmaschine und jede zweite Brauereimaschine aus deutscher Produktion. Die Exporte von Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen wuchsen 2016 um 4% auf 8,3 Mrd. €. Die durchschnittliche Exportquote lag im vergangenen Jahr bei 84%. Im ersten Halbjahr 2017 konnten die Auslandslieferungen das Vorjahresniveau noch nicht toppen, erwartet wird jedoch ein deutliches Anziehen in der zweiten Jahreshälfte.
„USA und China sind für die Hersteller von Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen die wichtigsten Märkte. Allerdings gewinnen einzelne Länder Asiens, Lateinamerikas und Afrikas an Bedeutung“, sagt Kronseder und nennt beispielhaft Indien, Nigeria, Mexiko und Iran. Die Maschinennachfrage aus diesen Ländern stieg in den letzten Jahren deutlich an.
Ausblick
Die weiteren Aussichten für die Zulieferer für die Getränkeindustrie sind positiv einzuschätzen: In den aufstrebenden Ländern besteht ein großer Nachholbedarf. Dort werden Produktionen auf- und ausgebaut. Die entwickelten Märkte Westeuropas und Nordamerikas sind von qualitativem Wachstum geprägt. Produktinnovationen verbunden mit immer kürzeren Produktlebenszyklen bestimmen hier die Investitionsgüternachfrage.
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