Hersteller von Maschinen und Anlagen für die Fleischwirtschaft sind optimistisch
Maschinenbauer erwarten IFFA 2010 mit Spannung
Rund vier Wochen vor der IFFA 2010 sind die Hersteller von Maschinen und Anlagen für die Fleischwirtschaft optimistisch. In den ersten Monaten des Jahres 2010 hat sich die Nachfrage nach Investitionsgütern wieder belebt. Dies gilt vor allem für die Exportmärkte, die in 2009 größtenteils deutlich zweistellig eingebrochen waren.
Für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau war das Jahr 2009 das schlechteste Jahr seit Jahrzehnten. Nach fünf Jahren Wachstum musste die Branche einen Produktionsrückgang von real knapp 25 % verkraften. Auch der Nahrungsmittelmaschinen- und Verpackungsmaschinenbau - einer der stärksten Fachzweige des Maschinenbaus - konnte sich von dieser Entwicklung nicht abkoppeln. Das Produktionsvolumen des wird nach bisher vorliegenden Produktionszahlen der ersten drei Quartale 2009 voraussichtlich um 15 bis 20 % unter dem Vorjahreswert liegen.
Auslandsgeschäft von Finanzkrise stark betroffen
Der Fleischverarbeitungsmaschinenbau ist mit rund 70 Unternehmen und 800 Mio. € Produktionsvolumen die größte Teilbranche der Nahrungsmittelmaschinenindustrie. Hinzu kommen Verpackungsmaschinen, die in der Fleischindustrie zum Einsatz kommen, aber statistisch nicht separat abgebildet werden. Das Gesamtmarktvolumen für die deutsche Zulieferindustrie der Fleischwirtschaft dürfte insgesamt bei über 1 Mrd. € liegen. Die durchweg mittelständisch strukturierten Unternehmen schauen auf sehr erfolgreiche Jahre zurück, die Produktion von Fleischverarbeitungsmaschinen wuchs allein zwischen 2002 und 2007 um satte 43%. Motor dieser dynamischen Entwicklung war das Auslandsgeschäft: Die Branche erlebte seit 2001 einen wahren Exportboom und ist international unbestritten führend: Jede dritte Maschine, die weltweit exportiert wird, kommt aus deutscher Produktion. Dabei werden die Maschinen in über 150 Länder der Welt geliefert. Das hohe Exportniveau konnte allerdings bereits in 2008 nicht mehr gehalten werden. Ab Jahresmitte war ein Nachfragerückgang zu verzeichnen. Dabei ging die Nachfrage aus allen wichtigen Auslandsmärkten zeitgleich zurück. Besonders drastisch fiel der Lieferrückgang in die wichtigen Regionen EU 27 und Sonstiges Europa aus. Immerhin geht mehr als die Hälfte des Exportvolumens in die europäischen Länder. In andere wichtige Einzelmärkte, wie z. B. USA, sanken die Lieferungen ebenfalls zweistellig. Folge war, dass die Exporte in 2008 das Vorjahresniveau bereits um 14 % verfehlten. In 2009 setzte sich diese Entwicklung fort. Die Exporte sanken nochmals um rund 25 %. Dabei waren Investitionsvorhaben in ausreichender Zahl vorhanden. Es fehlte schlicht an Finanzierungsmöglichkeiten. Dies führte dazu, dass selbst lang geplante Projekte auf Eis gelegt wurden. Im Gegensatz zu den Auslandsmärkten zeigten die deutschen Kunden aus Fleischindustrie und Fleischerhandwerk weniger Unsicherheit. Die Auftragseingänge aus dem Inland wuchsen in 2009 um 12 %, der Umsatz immerhin um 4%. Insgesamt mussten die Hersteller von Fleischverarbeitungsmaschinen 2009 dennoch einen Produktionsrückgang von rund 20 % hinnehmen.
Auftragseingang zu Beginn des Jahres 2010 aufwärts gerichtet
Zu Beginn des Jahres 2010 gibt es Anzeichen, dass die Verunsicherung der Investoren in den Auslandsmärkten deutlich nachlässt. Der Tiefpunkt wurde zwar bereits im Oktober 2009 überwunden. Erst im Januar gab es jedoch ein deutlicheres Signal: Der Auftragseingang bei Nahrungsmittelmaschinen lag insgesamt um real 34 % über dem Vorjahr. Die Orders aus dem Inland stiegen um 14 %, das Auslandsgeschäft legte um 44 % zu. Im Gesamtmaschinenbau hingegen ist der Auftragseingang im Januar 2010 eher enttäuschend verlaufen. Insgesamt lag er um drei Prozent unter dem Vorjahr. Das Inlandsgeschäft fiel um 17%, das Ausland legte um 6% zu. So hoffen die Hersteller von Nahrungsmittelmaschinen, dass sie früher als der Gesamtmaschinenbau, wieder auf Kurs kommen und die Rückkehr zu einem „normalen“ Auslandsgeschäft im Bereich des Möglichen liegt. Die IFFA 2010 wird zeigen, ob die erwartete Trendwende kommt.
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