Fooddesign, Hygiene und Überwachung

Textur, Salzgehalt, Aromenkombinationen oder Süßeprofil entscheiden beim gleichen Grundprodukt über regionale Erfolgsaussichten

Regionale Entwicklungszentren von Beneo stellen sicher, dass neue Produktideen mit Geschmack und Marktrelevanz lokal überzeugen

23.04.2019 - Schlagworte wie „Glokalisierung“ oder „global denken, lokal handeln“ sind allgegenwärtig.

Schlagworte wie „Glokalisierung“ oder „global denken, lokal handeln“ sind allgegenwärtig. Denn eine der zentralen Fragen unserer Zeit lautet: Wie kann man in einer globalisierten Welt regionale Identitäten und kulturelle Besonderheiten bewahren? Auch die Lebensmittelindustrie steht vor der Herausforderung, weltweite Geschäftstätigkeit mit dem richtigen Gespür für regionale Bedürfnisse und Gepflogenheiten zu vereinen. Um dies zu meistern, setzt Beneo auf regionale Produktentwicklungen.

Vor Ort arbeiten die Lebensmitteltechnologen gemeinsam mit Kunden und Partnern an maßgeschneiderten Konzepten, die typisch für die Region sind und den Geschmack der Verbraucher treffen.

Geschmack – eine Variable mit vielen Facetten Die Geschmacksvorlieben der Menschen bilden sich im Laufe des Lebens aus und hängen unmittelbar mit ihrem persönlichen Umfeld zusammen. Zwar gibt es bereits bei Babys einige universelle genetische Veranlagungen, etwa eine Präferenz für süß oder eine Abneigung gegen sauer und bitter. Doch erst wenn Kleinkinder anfangen, die Speisen der Erwachsenen zu essen, entwickeln sie ihre späteren Vorlieben hinsichtlich Geschmack, Textur und Aussehen von Lebensmitteln. So bestimmen vor allem ­soziale, kulturelle und psychologische Einflüsse, was, wann und wie im späteren Leben gegessen wird. Diese Prägung im Nachhinein noch einmal zu verändern, ist schwierig. Maden als Proteinquelle, in Zuckersirup schwimmende Nachspeisen oder vergorener Hering? Für den Gaumen eines durchschnittlichen Deutschen sind diese Speisen befremdlich.  Dieses Prinzip gilt auch für feinere sensorische Nuancen weltweit beliebter Produkte: Textur, Salzgehalt, Aromenkombinationen oder Süßeprofil – all diese Variablen entscheiden bei ein und demselben Grundprodukt über dessen Erfolg oder Misserfolg in unterschiedlichen Regionen. Fast jeder kennt das von persönlichen Reisen – das Erdbeereis, das Kirschbonbon oder der Trinkjoghurt schmeckt in den USA oder in Asien anders als hierzulande. Hinzu kommen regulatorische Vorgaben, die definieren, ob und wie Zutaten im Einzelfall verwendet werden dürfen.

Beneo setzt auf regionale Expertise Als einer der führenden Hersteller funktioneller Inhaltsstoffe weiß Beneo sehr genau, wie stark der Erfolg eines Produktes von dessen sensorischer Feinjustierung abhängt. 2011 hat das Unternehmen deshalb das Beneo-Technology Center ins Leben gerufen, um Kunden bei der Entwicklung von Produkten mit technologischem oder ernährungsphysiologischem Mehrwert zu unterstützen. In erster Linie stellen die Anwendungstechnologen im belgischen Tienen und im deutschen Offstein sicher, dass die zuckerfreie Schokolade, der ballaststoffreiche Cracker, die fleischfreie Bolognese oder der fettreduzierte Joghurt in Geschmack, Aussehen und Textur der traditionellen Alternative mindestens ebenbürtig sind. Damit auch regionale Produkt- und Geschmackspräferenzen bestmöglich berücksichtigt werden können, eröffnete Beneo in den vergangenen Jahren rund um den Globus weitere Entwicklungszentren. Rudy Wouters, Vice President Beneo-Technology Center, erinnert sich: „Die Idee hat sich in den USA entwickelt. Hier haben wir bereits 2011 die Weichen für den Bau eines regionalen Anwendungslabors gestellt. Es war nicht groß – aber groß genug, um vor Ort unsere Produktideen aus Europa dem dortigen Geschmack anzupassen.“  Bereits ein Jahr später folgte das erste kleinere Entwicklungszentrum im asiatischen Raum. Seit 2012 arbeiten in Singapur Lebensmitteltechnologen daran, die funktionellen Inhaltsstoffe von Beneo so in Rezepturen einzubinden, dass neben dem gewünschten ernährungsphysiologischen oder technologischen Zusatznutzen auch der landestypische Geschmack zur Geltung kommt. Speziell im asiatischen Raum trifft man zudem auf zahlreiche Produkte, die Europäer gar nicht kennen. Ohne lokale Experten ist es quasi unmöglich, Referenzrezepturen zu definieren und das Potenzial für mögliche Reformulierungen zu heben.  Rudy Wouters ergänzt: „Unser Kerngeschäft ist die Produktion und Vermarktung der funktionellen Kohlenhydrate Isomalt und Palatinose, der prebiotischen Ballaststoffe Inulin und Oligofruktose sowie zahlreicher Inhaltsstoffe aus Reis und neuerdings auch von texturiertem Weizenprotein. Das Besondere an Beneo ist, dass wir all diese Zutaten selbst entwickelt haben. Wir wissen also sehr genau, wie man das Beste aus ihnen herausholt. Wir sind aber kein Aromenhersteller und auch kein wissenschaftliches Forschungsinstitut. Deshalb arbeiten wir in den unterschiedlichen Regionen eng mit anderen Unternehmen und mit Universitäten zusammen, damit unsere Produktmuster in allen Belangen überzeugen.“

Vom Labor zum High-Tech Zentrum Was in den USA mit einem kleinen Labor begann, wurde im Frühjahr 2018 auf ein neues Niveau gehoben: 3.000 m2 groß und mit moderner Technik ausgestattet bietet das Anwendungszentrum in Parsippany, New Jersey, nun beste Voraussetzungen, um neue Produktideen für den nordamerikanischen Markt zu entwickeln und auf Herz und Nieren zu testen. Mehrere Pilotanlagen und professionelle Messtechnik erlauben es den Mitarbeitern vor Ort, eine große Bandbreite an Produkten herzustellen und zu analysieren. Da­runter Backwaren, klassische und fermentierte Milchprodukte, Suppen, Saucen, Tiefkühlgerichte sowie diverse Riegel- und Getränkearten. Für die Analyse von Rheologie, Partikelgröße, pH-Wert oder Gefrier-Tau-Stabilität stehen entsprechende Anlagen zur Verfügung, so dass die Technologen den Einsatz der funktionellen Inhaltsstoffe von Beneo in unterschiedlichen Lebensmittelmatrices gezielt optimieren können.  Nicht ganz so groß aber ähnlich professionell ausgestattet ist das jüngste Entwicklungszentrum, das Beneo seit Ende 2018 in São Paolo betreibt. Dieser Standort komplettiert das aktuelle Netzwerk und stellt sicher, das Beneo nicht nur in Europa, im asiatisch-pazifischen Raum sowie in den USA und Kanada, sondern auch in Lateinamerika noch näher am Kunden und dessen Zielgruppe ist.  „Die räumliche und kulturelle Nähe zum Kunden bietet natürlich viele Vorteile“, so Rudy Wouters weiter. „Wir können schneller und flexibler auf individuelle Wünsche eingehen. Das Markt- und Produktwissen der Kollegen vor Ort stellt sicher, dass unsere Ideen und Konzepte relevant sind. Und sollte es beim Kunden einmal Probleme im Produktionsbetrieb oder weiteren Optimierungsbedarf von Rezepturen geben, dann können wir zeitnah vor Ort sein.“

Service – von der Idee bis zur Vermarktung Für alle Standorte gilt, dass die Anwendungsexpertise ein Baustein von vielen ist. Beneo berät darüber hinaus in den Bereichen Markt- und Verbraucherforschung, Vermarktung sowie zu ernährungswissenschaftlichen und lebensmittelrechtlichen Fragen. Speziell das regulatorische Umfeld nimmt entscheidenden Einfluss auf die Frage, welche Inhaltsstoffe in welchen Anwendungen zum Einsatz kommen können, in welchen Mengen und in welchen Kombinationen. Gleiches gilt für Auslobungen gesundheits- oder nährwertbezogener Angaben. Denn was im US-amerikanischen oder im asiatischen Raum gängige Praxis ist, kann in Europa an (nationalen) Regularien scheitern – oder umgekehrt. Das Beneo-Institute bündelt das Fachwissen auf diesem Gebiet und trägt dazu bei, dass regionale Produktkonzepte allen gesetzlichen Anforderungen entsprechen.  Auch in Zukunft wird Beneo weitere regionale Anwendungszentren in Betracht ziehen. Auf der ganzen Welt fragen Verbraucher vermehrt Produkte an, die weniger Zucker enthalten, „clean label“ sind oder zur Darmgesundheit beitragen. Darüber hinaus kämpfen immer mehr Menschen gegen Übergewicht, Diabetes oder Herzkreislauf­erkrankungen. Lebensmittel, die einen aktiven Beitrag zu einem gesunden Leben leisten können und dabei den Geschmack der Verbraucher treffen, bieten daher großes Potenzial.   

Contact

Beneo GmbH

Maximilianstraße 10
68165 Mannheim
Deutschland

+49 621 421 150

Mediadaten

Mediadaten - LVT LEBENSMITTEL Industrie

zum Download

Mediadaten

Mediadaten - LVT LEBENSMITTEL Industrie

zum Download